Rezension

Eine Frau geht ihren weg

Der Wahnsinn, den man Liebe nennt -

Der Wahnsinn, den man Liebe nennt
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 4 Sternen

Inhaltsangabe:

Wer hätte gedacht, dass Susas Leben binnen von Minuten wie ein Kartenhaus in sich zusammenbricht? Susa bestimmt nicht, aber genau dies ist ihr passiert. Seit Jahren sind Susa und Wolf verheiratet, aber eine glückliche Ehe sieht anders aus. Wolf ist sehr dominant und trifft sehr viele Entscheidungen allein. Damit kann Susa umgehen, aber nicht mit der Information, dass ihr Mann sie seit Jahren betrügt. Mit seiner Freundin hat er eine gemeinsame Tochter. Daraufhin trennt sich Susa von ihrem Mann. Kaum hat sie wieder ein wenig Luft zum Atmen, da muss sie von ihrer Mutter erfahren, dass ihr geliebter Vater ebenfalls ein Doppelleben geführt hat und aus dieser Beziehung stammt eine Tochter. Was nun? Soll sie ihre Halbschwester suchen oder einfach diese Information ignorieren? Ihre beste Freundin Bille weiß Rat…..

 

Den Wahnsinn, den man Liebe nennt ist der neuste Roman von Brigitte Riebe. Vor ein paar Jahren habe ich mit großer Begeisterung ihre Ku´damm – Trilogie gelesen und als ich erfuhr, dass sie jetzt einen neuen Roman herausbringt, wuchs meine Neugierde. Nachdem ich den Klapptext gelesen hatte, wusste ich, dass ich diesen Roman unbedingt lesen wollte.

 

Dank des leichten und flüssigen Schreibstil der Autorin durfte ich ab der ersten Seite in Susas Geschichte ein und abtauchen. Wie ich in der dazugehörigen Leserunde erfahren habe, hat Brigitte Riebe diesem Buch eine ganz persönliche Note verliehen: hier hat sie ihre eigenen Erfahrungen einfließen lassen. Mehr Authentizität und Gefühle kann ein Buch nicht enthalten.

Auch bei den Charakteren hat die Autorin ein gutes Händchen bewiesen und dank dieser wirkte die Geschichte kein wenig aufgesetzt bzw. kitschig. Eher das Gegenteil war der Fall. Die Autorin hat Personen entwickelt, die mitten aus dem Leben gegriffen worden sind. Ausgestattet mit Ecken und Kanten und so wirkten sie authentisch und lebendig.

Die Handlung ist ein Klassiker. Mit all seinen Facetten führt ein verheirateter Mann ein Doppelleben, das durch einen dummen Zufall ans Licht gezerrt wird. Alles was übrig bleibt, ist eine betrogene Ehefrau, die Geliebte samt Kind und ein Mann, dem seine Felle davon schwimmen. Zwar nimmt Susas Ehe ein Großteil dieser Handlung ein, aber dank der zahlreichen „Nebengeschichten“ wird sie zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Nicht nur für Susa und allen Beteiligten, sondern auch für den Leser. Weinen, lachen, leiden und auch ein ums andere Mal einfach nur den Kopf schütteln. Was mir persönlich sehr gut gefiel, waren Susa Freunde. Dyie in jeder Lebenslage bei ihr waren und zu ihr gestanden haben. Wahre Freunde erkennt man an Schicksalsschläge, die nichts erschüttern kann.

Das stimmige Ende passte perfekt zu dieser sehr emotionalen Romans und rundete die Sache perfekt ab.

 

Den Wahnsinn, denn man Liebe nennt hat mich sehr positiv überrascht und ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen. Ein authentischer und gefühlvoller Roman über das Scheitern und den Mut zu haben, nie aufzugeben.