Rezension

Eine ganz besondere WG

Alleine war gestern - Beatrice Meier

Alleine war gestern
von Beatrice Meier

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch erzählt die Geschichte einer Seniorenwg, wie es sie viel öfter geben sollte. Aus einer Laune heraus gründet Philip mit seinen ehemaligen Kommilitonen Ricarda und Harry, Uschi, der Wurstverkäuferin seiner Mutter und Eckhard, dem Bankberater seiner Mutter, eine WG in der Wohnung seiner verstorbenen Mutter. Bis auf das Trio, das sich bereits seit dem Studium kennt, sind die 5 ein zusammengewürfelter Haufen. Bevor sie fest zusammen ziehen, machen sie zwei Wochenende auf Probe und nachdem dies alles sehr gut geklappt hat, steht der Umzug vor der Tür. Die 5 haben viel Spaß in ihrer neuen Wohnung. Es kommt zwar auch zu kleinen Reibereien, da die 5 es nicht mehr gewohnt sind auf andere Rücksicht zu nehmen und ihnen die Einschränkungen, die mit der Wohngemeinschaft einhergehen, anfangs etwas schwerfallen, doch mit der Zeit gewöhnen sich alle daran und profitieren so von der Wohngemeinschaft. Das WG Leben ist sehr harmonisch, bis eines Morgens vor dem Frühstück etwas Schreckliches passiert.

Inhalt:

Der Inhalt des Buches hat mir gut gefallen. Es ist ein sehr unterhaltender Roman, der sich gut eignet, um ihn zwischen durch zu lesen. Das fröhliche WG-Leben der fünf Senioren hat mir gut gefallen auch ihr Umgang mit Problemen hat mich tief beeindruckt. Ich finde das Wohnkonzept der fünf sehr fortschrittlich und könnte mir gut vorstellen, später auch in eine solche Seniorenwg zu ziehen. Die fünf unterstützen sich gegenseitig und sind alle nicht mehr einsam, da in der WG immer etwas los ist. Besonders gut hat mir gefallen, dass die WG neben den fünf menschlichen Bewohnern noch einen weiteren Bewohner besitzt. Ralf ist der Dackel von Philips Mutter. Er ist ein fester Bestandteil der WG und bekommt deshalb auch ein paar Kapitel im Buch, in denen er aus seiner Perspektive das Geschehen schildert.

Schreibstil und Aufbau:

Der Aufbau des Buches hat mir gut gefallen. Das Buch ist in viele eher kurze Kapitel unterteilt, die durchschnittlich 5-6 Seiten lang sind. Bei jedem Kapitelwechsel findet auch ein Wechsel der erzählenden Personen und somit auch der Perspektive statt. Besonders gut haben mir hier die Kapitel aus Ralfs Sicht gefallen, da er eine ganz eigene Sicht auf die Dinge hat. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch wird relativ locker erzählt, was sehr gut zum WG-Leben der Senioren passt. Durch den Perspektivenwechsel bekommt der Leser von Überblick über alle Personen und deren Gefühle, was ich sehr gelungen finde.

Charaktere:

Die Charaktere haben mir an diesem Buch am besten gefallen. Da ich manche der fünf einfach sehr niedlich fand. Da ist beispielsweise Eckhard, der den Grabstein seiner verstorbenen Frau mit in die WG bringt. Dann sind da Philip und Ricarda, die mehr zu verbinden scheint als ihre alte Freundschaft. Aber auch Uschi und Harry haben einige liebenswerte Eigenschaften, die das WG-Leben zu etwas besonderem machen. Meine Lieblingsfigur ist Eckhard, auch wenn er aus meiner Sicht nicht zu den absoluten Hauptpersonen dieses Buch gehört, so ist er aus meiner Sicht doch der sympathischste. Aber natürlich gehört auch der Dackel Ralf zu meinen Lieblingscharakteren, da er einfach knuffig ist. Seine Sicht der Dinge setzt diesem Buch wirklich noch ein Krönchen auf.

Cover und Klappentext:

Das Cover mit dem leckeren Küchlein drauf ist sehr ansprechend gestaltet, auch wenn ich auch nach dem Lesen noch keinen direkten Zusammenhang zum Inhalt des Buches herstellen kann. Aber dies muss ja auch nicht immer sein. Auch der Klappentext hat mir gut gefallen, da er das Geschehen gut zusammenfasst ohne dabei zu viel zu verraten oder falsche Erwartungen zu wecken.

Fazit:

Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Es ist ein manchmal witziges, manchmal eher trauriges Buch über das Zusammenleben von fünf Senioren, die einfach nicht mehr alleine sein wollen.  Es wird auf unterhaltsame Weise gezeigt, welche Vor- und Nachteile das Zusammenleben im Alter hat. Neben meiner Bewertung für das gesamte Buch, bekommt es von mir noch einen Zusatzpunkt für den Dackel Ralf, da er das Buch aus meiner Sicht zu etwas besonderem macht. Da man ein Dackel, der seine Sicht der Dinge schildert, außergewöhnlich ist ;). Also von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung.