Rezension

Eine gelungene Fortsetzung

Bretonisch mit Herz -

Bretonisch mit Herz
von Gabriela Kasperski

Bewertet mit 5 Sternen

„Die ganze Welt ist eine Bühne, und alle Menschen sind nur Spieler.« (S.197)

 

Buchhändlerin und Neo-Bretonin Tereza Berger hat, um den Umsatz ihrer Buchhandlung ein wenig anzukurbeln, ein „Shakespeare-Festival“ ins Leben gerufen. Damit dann auch viele Gäste kommen, sind zwei Shakespeare-Experten zum „Kampf der Titanen“ eingeladen, um zu den Gerüchten, der „Sommernachtstraum“ sei in der Bretagne entstanden, Stellung zu nehmen.

 

Gleichzeitig versucht ein ihr Unbekannter das Eigentumsrecht an der „Villa Wunderblau“ streitig zu machen. Bei der fieberhaften Suche nach Unterlagen, die ihren rechtmäßigen Besitz an der Villa untermauern sollen, stößt Tereza auf ein Tagebuch ihrer Wahltante Annie sowie auf Fragmente eines Manuskriptes, das möglicherweise zur Aufklärung der Sommernachtstraum-Entstehung beitragen könnte. Doch leider ist auch der ominöse Kapuzenmann, der Tereza, schon seit ihrer Ankunft tyrannisiert, an diesem Schriftstück interessiert.

 

Als ob das noch nicht genug des Chaos wäre, treffen auch noch Terezas Ex-Mann mit der neuen Flamme, ihre eigenen Kinder samt Enkeln ein und bringen den ohnehin schon schwierigen Haushalt in der Villa durcheinander.

 

In einem dramatischen Showdown wird dann der Kapuzenmann gestellt, der über Jahre hinweg zahlreiche Menschen betrogen und getäuscht hat sowie selbst vor Morden nicht zurückgeschreckt ist.

 

Meine Meinung:

 

Gabriela Kasperski hat mit dieser Trilogie eine turbulente Krimi-Reihe geschrieben, die dem Vernehmen nach weitergeführt werden soll. Ob es dann eine Zukunft von Tereza mit Gabriel Mahon, dem schweigsamen schottischen Bretonen geben wird? Die eine oder andere zarte Andeutung gibt es ja.

 

Über die Dialoge der beiden habe ich mich so richtig amüsiert, wenn sie sich abwechselnd Siezen und wenig später Duzen bzw. umgekehrt. Mahon ist ein Mann, der seine Gefühle nicht auf der Zunge trägt. Anders da schon Terezas Ex-Mann Giorgio, der laut und oberflächlich erscheint. Seit einiger Zeit von Tereza geschieden, abermals verheiratet und mit einer neuen Flamme auf Besuch in Camaret-sur-Mer, versucht er wieder in Terezas Leben einzudringen. Ein echtes Ekelpaket! Man kann nur hoffen, dass sie standhaft bleibt und ihn nicht mehr in ihr Leben lässt.

 

Gut gefällt mir, wie die Sagen der Bretonen in die Geschichte eingewoben sind. Die Suche nach bislang unbekannten Shakespeare-Stücken ist eine schier endlose Geschichte. Nachdem vom Dichter wenig eigenhändiges Schriftgut vorhanden ist, bieten sich da gute Gelegenheiten zu spekulieren. Schmunzeln muss ich auch über die Möglichkeit, dass eine Gruppe von Frauen seine ihm zugeschriebenen Werke verfasst haben könnte. Wie heißt es im Lotto? Alles ist möglich!

 

Der Schreibstil ist locker und leicht. Hin und wieder darf die gebürtige Schweizerin Tereza Ausdrücke ihrer Heimat verwenden.

 

Man kann die drei Krimis auch unabhängig voneinander lesen, brächte sich aber um amüsante Lesestunden, daher mit Fall eins („Bretonisch mit Meerblick“) beginnen. Schauen wir einmal, ob uns Frau Autorin eine Fortsetzung schenkt.

 

Fazit:

 

Ein gelungener dritter Teil, dem ich gerne 5 Sterne gebe.