Rezension

Eine Geschichte über 2 mutige Brüder

The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart -

The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart
von C. G. Drews

Bewertet mit 3 Sternen

Sam ist erst fünfzehn, aber er muss selbst sehen, woher er etwas zu essen bekommt, wo er die Nacht verbringen und wie er seinen älteren autistischen Bruder beschützen kann. Sam steigt in verwaiste Häuser ein, lebt dort so lange wie möglich und macht, was er findet, zu Kleingeld, das er mit seinem Bruder teilt. Eines Tages kommen Besitzer, eine Familie mit sieben Kindern, früher zurück. Zu Sams Überraschung wird aber nicht die Polizei gerufen, sondern er zum Essen eingeladen. Jeder hält ihn für einen Freund eines anderen Geschwisters. Und er verliebt sich in die gleichaltrige Moxie. Aber Sam hat ein dunkles Geheimnis. Und seine Vergangenheit lauert schon darauf, ihn einzuholen …

Meine Meinung: 

Diese Geschichte handelt von den Brüdern Sam und Avery, die sich aufgrund ihrer schweren Kindheit allein durchs Leben schlagen. Avery ist der ältere autistische Bruder und Sam kümmert sich um ihn. 

Im Großen und Ganzen ist diese Geschichte für mich ein rundum schönes teils emotionales, teils sogar actionreiches Jugendbuch mit vielen Wendungen und vielen Überraschungen. Themen wie häusliche Gewalt, Autismus, das Gefühl von "Zuhause sein" oder "eine Familie haben" werden immer wieder thematisiert und spielen eine große Rolle. Das ist teilweise wirklich sehr schön zu lesen und es macht Spaß, Sam und Avery zu begleiten und mitzuerleben, wie sich ihr Leben verändert. 

Durch die Vielzahl an Thematiken hat das Buch hohes Potential einen gewissen Mehrwert mitzugeben. Der Mehrwert oder die Sinnhaftigkeit geht für mich aber durch den Verlauf der Geschichte verloren. Ich habe mich am Ende gefragt, worauf die Autorin denn nun eigentlich hinauswollte und was sie uns sagen wollte. Dazu kommt, dass das Thema Autismus eine große Rolle spielt und hier meiner Meinung nach zu wenig beleuchtet wird. Ich habe um ehrlich zu sein kaum Ahnung von Autismus und habe mich damit bisher auch wenig beschäftigt. Ich hätte mir hier ein Vor- oder Nachwort der Autorin gewünscht, um das Thema besser einordnen zu können. Verhält sich Sam wirklich immer richtig gegenüber Avery? Was wäre die "richtigere" Verhaltensweise? Ich finde, dass hier ein wichtiges Thema zu stiefmütterlich behandelt und quasi als "passendes Merkmal" eingesetzt wird... Dadurch geht für mich wichtiges verloren.

 

Fazit: 

Ein schönes Jugendbuch mit viel Emotionalität und vielen ergreifenden Szenen. Obwohl wichtige Thematiken angesprochen werden, wird für mich das Potential dieser Themen nicht vollends ausgeschöpft. Dadurch bleibt es am Ende irgendwie schwammig. Solide 3 Sterne!