Rezension

Eine Geschichte über das Leben und den Tod

Mein Leben davor - Richard Mackenrodt

Mein Leben davor
von Richard Mackenrodt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein sehr spannendes Buch, mit einer enormen Wendung zum Schluss!

"Happiness is only real when shared." - Christopher McCandless

Der erste Satz: "Es ist lange her, und dennoch erinnere ich mich genau: Er kam, ohne sich vorher anzukündigen."

Worum geht es? Alex ist 15 Jahre alt, als er eines Tages Schmerzen im Kopf bekommt. Schmerzen, die danach nie wieder weggehen. Täglich hat er Schmerzen im Kopf, und weiß einfach nicht, woher sie kommen. Die Ärzte wissen nicht, was er hat, und können ihm auch nicht helfen. Mit der Zeit gewöhnt Alex sich an die Schmerzen, lebt sein Leben und hat verschiedene Süchte, die ihm für einen kleinen Moment ermöglichen, den Schmerz zu vergessen. Doch eines Tages findet er heraus, woher die Schmerzen kommen. Von da an geht die Reise los. Was ist es nun, was ihn sein ganzes Leben lang geplagt hat?

Alex, der Protagonist in diesem Buch, leidet seit seiner Pubertät an starken Schmerzen, die er einfach nicht loswerden kann. So verläuft sein Leben ganz anders, als geplant. Er wandert von Arzt zu Arzt, und kriegt trotzdem keine Antwort darauf, was er denn nun hat. Denn selbst die Ärzte wissen nicht, was sie tun können, um ihm zu helfen. Neben seinen ganzen Süchten ( Sex, Alkohol und Drogen) versucht er einfach, die Schmerzen zu ertragen, und sie dadurch zu dämmen. Die Handlung ist chronologisch aufgebaut. Zunächst erleben wir Alex in seiner Jugend, dann springt der Autor in der Zeit, und Alex ist ca. 30 Jahre alt. Nach seinem Klinikaufenthalt stößt er auf eine neue Sucht: Sport! Er wird weltberühmter Triathlon Sportler, und kann nicht anders, als täglich zu trainieren, damit der Schmerz wenigstens für eine kurze Zeit verschwindet. 

Die ganzen Charaktere in diesem Buch sind sehr gut ausgearbeitet, und individuell. Die Handlung hat mir größtenteils gefallen, jedoch habe ich ein paar Kritikpunkte. Für mich wäre es logischer, wenn Alex schon von Geburt an die Schmerzen gehabt hätte. Vor allem das Ende des Buches verstärkt diesen Kritikpunkt noch einmal. Außerdem war mir die Handlung an der ein oder anderen Stelle zu fantasievoll, und ausgedacht. Es kam einfach nicht mehr natürlich rüber, was ich sehr schade fand. Am Ende nimmt die Geschichte noch einmal eine ganz andere Wendung. Ich habe diesen Ausgang gar nicht mehr kommen sehen, und auch vor dem Lesen hatte ich eine ganz andere Vorstellung davon, wie das Buch sein könnte.

Alles in allem ist es ein wirklich schönes Buch, mit einem sympathischen Protagonisten, und einer spannenden Wendung am Ende. Somit vergebe ich 4,5 von 5 Punkten. Ich kann das Buch jedem empfehlen. Es ist lustig, charmant, dann wieder ernst und traurig.  Es ist ein Auf und Ab der Gefühle. Wie das echte Leben.

Mein Lieblingszitat: (S.64) Irgendwann kommt Lücke, dann muss Elch den Mut haben und über Straße gehen."