Rezension

Eine großartige Idee, jedoch fehlt mir die Spannung

Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter -

Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter
von Theodora Goss

Bewertet mit 3 Sternen

In dem Roman „Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter“ von Theodora Goss geht es um Mary Jekyll, welche nach dem Tod ihrer Mutter versucht, mehr über den Tod ihres Vaters herauszufinden. Dabei lernt sie nicht nur Sherlock Holmes und Dr. Watson kennen, sondern auch eine Gruppe monströser, starker Frauen, die ihr bei ihren Ermittlungen zur Seite stehen.

Das Besondere an diesem Roman ist, dass es sich bei den Charakteren des Buches um Figuren aus Klassikern handelt, unter anderem der Tochter des Doktor Rappaccini (aus dem Roman „Rappaccinis Tochter“). Dazu muss ich sagen, dass ich nicht alle der Literatur-Klassiker kenne, um die es in dem Buch geht und dennoch konnte ich dem Inhalt des Romans sehr gut folgen. Es ist also dementsprechend nicht unbedingt notwendig, die zugrundeliegenden Klassiker selbst zu lesen.

Dieses Konzept, einen Roman über bekannte literarische Figuren zu schreiben, hat mich direkt angesprochen und nachdem ich das wunderschöne Cover des Buches gesehen habe, habe ich mich schnell entschlossen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Leider konnte der Roman meine hohen Erwartungen nicht erfüllen.

Erstmal jedoch zu den guten Seiten des Buches: Wie schon erwähnt, sieht das Buch großartig aus. Nicht nur das Cover, sondern auch das Innere des Buches sind wunderschön gestaltet, denn es gibt zu den meisten Charakteren Steckbriefe (das ist vor allem praktisch, wenn man die Klassiker nicht kennt).

Auch der Schreibstil ist wirklich angenehm. Das Buch wird aus der Sicht einer der Hauptfiguren geschrieben, die hier als Autorin fungiert. Zwischendurch schreiben dann die anderen Protagonistinnen Kommentare und so entstehen Unterhaltungen zwischen den Charakteren. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, weil diese Kommentare nicht nur sehr unterhaltsam waren, sondern zusätzlich noch einen Einblick in die einzelnen Charaktere geben konnten, sodass man sie viel besser kennengelernt hat!

Die Handlung des Buches hat mich allerdings ein wenig enttäuscht. Trotz dem interessanten Konzept und der großartigen Idee des Buches, von der ich anfangs so begeistert war, konnte mich die Geschichte nicht so ganz mitreißen. Vor allem am Anfang hat sich das Lesen sehr gezogen und die Handlung konnte mich einfach nicht packen. Und auch, wenn sich das Buch im Laufe der Seiten immer mehr gebessert hat, habe ich nie den Drang verspürt unbedingt weiterzulesen, weil mir die Spannung einfach gefehlt hat.

Trotz dessen waren die Charaktere des Buches wirklich wundervoll! Es handelt von einer Gruppe starker Frauen, was direkt Pluspunkte bei mir sammeln konnte. Das Buch ist generell ziemlich feministisch, vor allem wenn man bedenkt, dass die Geschichte im 19. Jahrhundert spielt. Und als wäre das nicht schon toll genug, passen die Freundinnen, um die es in dem Buch geht auch noch großartig zusammen, so verschieden sie auch sind. Allesamt sind sie sehr sympathisch und mir hat es viel Spaß gemacht, mir ihre Unterhaltungen durchzulesen.

 

Fazit:

 

„Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter“ ist ein wirklich schönes Buch mit interessanten Charakteren, konnte mich aber aufgrund der fehlenden Spannung nicht vollends überzeugen.