Rezension

Eine junge Frau und ihre Träume während der Nachkriegszeit

Die Journalistin – Neue Zeiten auf der Kö -

Die Journalistin – Neue Zeiten auf der Kö
von Bettina Lausen

Bewertet mit 5 Sternen

Die Wahrheit muss ans Licht

Ich finde das Cover sehr schön. Es ist mir sofort ins Auge gefallen und ich wollte wissen, worum es geht. Die Dame auf dem Cover ist sehr hübsch. Das ältere Haus und die Farbe lassen das Cover älter aussehen. Desweitern mag ich den Titel sehr. Ich finde es ist alles sehr gut gelungen.

Der Klappentext hört sich sehr interessant an. Wie hat Eva von der Vergangenheit erfahren? Wie schwer wird sie es haben, einen Job zu bekommen und wird der Politiklehrer immer hinter ihr stehen können? Was ist der Grund dafür, dass ihre Liebe verboten ist? Fragen über Fragen.
Ich bin schon sehr neugierig auf die Geschichte von Eva. Aber auch, ob ich einige Standorte in Düsseldorf erkenne.

In diesem Buch habe ich viele Charaktere kennengelernt. Manche waren sehr nett und sympathisch, andere laut und egoistisch, wieder andere haben ihre Vergangenheit verdrängt. Es gab einen tollen Mix von allem. Meiner Meinung nach wurden alle Charaktere sehr authentisch beschrieben und ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie es in der Nachkriegszeit zu ging.

Meine Meinung
„Die Journalistin – Neue Zeiten auf der Kö“ von Bettina Lausen aus dem Piper Verlag, war mein erstes Buch der Autorin und es ist wirklich klasse. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. Ich fand sehr schnell in die Geschichte und konnte ihr auch sehr gut folgen. Das Buch war eine Achterbahn der Gefühle und durch die doch sehr bildliche Schreibweise konnte ich mir auch alles sehr gut vorstellen. Da ich schon des Öfteren in Düsseldorf an der Kö und Umgebung war, konnte ich mir das ein oder andere Mal gut vorstellen, wo gerade die Szene gespielt hat. Bettina Lausen hat Düsseldorf jedoch auch sehr gut und ausführlich beschrieben.

Eva ist eine junge Frau, die noch ihr ganzes Leben vor sich hat. Sie erfährt immer mehr über ihre Familie, den Krieg und den Nationalsozialismus. Sie möchte endlich die Wahrheit über alles und jeden erfahren, doch dabei stößt sie bei ihrem Vater und der Familie ihres Verlobten auf taube Ohren und bekommt immer mehr Ärger.

Wird Eva standhaft bleiben oder für den Familienfrieden nachgeben?

Mein Fazit
Zum ersten Mal habe ich ein Buch gelesen, dass direkt nach dem zweiten Weltkrieg spielt. Eigentlich lese ich keine historischen Romane, aber dieses Cover und der Klappentext haben mich nicht mehr losgelassen und ich wollte unbedingt erleben, wie Eva zur Journalistin wird.
Ich bin so sehr von der Geschichte begeistert, dass das Buch von mir eine absolute Leseempfehlung erhält.

Wie es in den 1950iger Jahren so üblich war, hatten die Frauen nicht viel zu sagen. Aufgrund dessen hatte ich öfter als einmal einen erhöhten Puls, denn ich war mit vielem überhaupt nicht einverstanden. Ehrlich gesagt bin ich froh darüber, dass ich nicht zu dieser Zeit gelebt habe.
Im Buch gab es natürlich nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Man hat vieles erfahren und ich habe mir meine Gedanken darüber gemacht. Wie schrecklich die Zeit doch gewesen sein muss etc.

Ich war von Eva sehr begeistert. Mit jedem Kapitel konnte man merken, dass sie immer stärker wurde und immer mehr für sich und ihre Ziele eingestanden ist. Sie hat immer mehr hinterfragt, um endlich die Wahrheit zu erfahren und auch kund zu tun. Sie hat sich nicht damit abspeisen lassen, dass dieses oder jenes nur etwas für Männer sei und sie an den Herd gehöre. Ich hatte größten Respekt vor ihr, dass sie sich von ihrem Vater nicht hat klein reden lassen, sondern einem Streit nicht aus dem Weg gegangen ist.

In der Geschichte gab es immer wieder Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet habe. Dadurch konnte ich das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen und es wurde das ein oder andere Mal schon sehr spät, sodass mein Bett immer wieder nach mir gerufen hat. Besonders toll fand ich, wenn Evas Oma Ida platt gesprochen hat. Natürlich ist es nicht das Original Düsseldorfer platt, denn das hätte ich garantiert nicht verstanden, sondern eine abgewandelte Version davon. Aber dadurch wurde mir Oma Ida sehr sympathisch und mein 2. liebster Charakter des Buchs.

Es gab sogar den ein oder anderen Gegenstand, welcher mich in meine Kindheit zurück hat reisen lassen. Wo ich dachte „och den kenne ich auch noch“.

Jetzt hoffe ich sehr, dass wir noch etwas von Eva und ihren Freunden, sowie ihrer Familie hören werden, denn es gibt auf jeden Fall noch genügend zu erfahren.