Rezension

Eine leidenschaftliche Odyssee durch Kunst und Schicksal

Die Entflammten
von Simone Meier

Bewertet mit 3 Sternen

"Die Entflammten" von Simone Meier entführt die Leser in das künstlerische Umfeld Frankreichs und Hollands um 1900. Die Geschichte folgt der jungen Jo van Gogh-Bonger, die nach dem Verlust ihres geliebten Mannes Theo und dem tragischen Tod von Theos Bruder Vincent van Gogh vor der Herausforderung steht, allein mit einem Baby und hunderten unbekannten Gemälden zurückzubleiben. Ihr Entschluss, Vincents Werke weltberühmt zu machen, setzt eine faszinierende Erfolgsgeschichte in Bewegung.

Über ein Jahrhundert später taucht die Kunsthistorikerin Gina in Jos Geschichte ein und wird mit einer Welt voller Leidenschaft, Obsessionen und künstlerischer Visionen konfrontiert. Dabei trifft sie auf Ginas Vater, einen Schriftsteller, der seit Jahren vergeblich versucht, sein zweites Buch zu schreiben. Durch die fesselnde Erzählung über Jos kurze, doch folgenreiche Liebe und die beiden Familiengeschichten im Schatten der Kunst entfaltet sich vor den Lesern ein rauschhaftes Panorama.

Simone Meiers Schreibstil ist flüssig und von einer journalistischen Präzision geprägt, die durch gründliche Recherche untermauert wird. Trotzdem empfand ich persönlich das Buch teilweise als etwas langweilig. Dennoch handelt es sich um eine solide und mittelmäßige Lektüre, die vor allem Kunstliebhaber und Fans historischer Romane ansprechen dürfte.