Rezension

Eine realistische Dystopie

Frozen Time - Katrin Lankers

Frozen Time
von Katrin Lankers

Äußeres Erscheinungsbild:
Also, das Buch fasst sich sehr gut an, sowohl der Schutzumschlag, als auch das Buch an sich.
Ich habe es ja eigentlich auch nicht so mit pink, aber ich finde den Kontrast hier zwischen dem Pinken und dem Grau sehr gut.
Das Cover finde ich eigentlich auch in Ordnung, nur das ganze Verschmierte in der Mitte (sowohl die Augen vom Mädel), als auch die Flecken über dem Mädchen nicht so toll. Zum Inhalt passt das gefrorene auch, aber das Mädchen sieht nicht im mindesten aus wie Tessa!
Der Titel passt auch ganz wunderbar zum Inhalt.

Eigene Meinung:
Unsterblichkeit und ewiges Leben sind ja schon recht lange ein sehr gefragtes Thema in Bücher, das auch immer abstruser umgesetzt wird. Umso besser fand ich die Idee dieses Thema in Form einer Dystopie umzusetzen und das Ganze auch noch glaubwürdig. Wenn ewiges Jungsein nicht so, wie dann? Tja, es ist nicht besonders schön und vor allem ist "Frozen Time" grausam, aber absolut greifbar für mich.

Die Handlung ist von der ersten Seite an fesselnd und absolut spannend.
Die erschaffene Welt finde ich hochinteressant. Ich mag Dystopien, die sich auf die Gesellschaft beziehen und wo andere Sitten und Normen im Vordergrund stehen.
Unerwartete Wendungen machten die Handlung fast perfekt. Was mich an der Handlung richtig gestört hat und was einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterlässt ist das Ende (mehr dazu etwas weiter unten.)

Den Schreibstil finde ich ausergewöhnlich. Ich musste mich anfangs doch erstmal an die Sätze gewöhnen. Manche empfinde ich als sehr kurz und prägnant. Das ist nicht schlecht, aber wirklich erstmal Gewöhnung.

Die Protas mag ich sehr.
Tessa wurde mir mit der Zeit immer sympathischer. Ist sie anfangs noch etwas blass, so zeigt sie später Kampfgeist und den Willen zu leben und mehr über sich zu erfahren. Dass sie sich so gut in der Medizin auskennt finde ich faszinierend und verwirrend gleichermaßend.
Auch Milo gefiel mir immer besser. Er ist halt doch nicht nur der liebe, gehorsame Medi-Lehrling. Ich finde seine Hilsbereitschaft sehr süß.

Die Beziehung zwischen Tessa und Milo beginnt so sacht und süß, einfach herrlich. Umso mehr hat es mich fasziniert, wie die Autorin mit Tessas Gewissenskonflikt in Bezug auf Finn umgeht.

Ich bin über das Ende auf einer Seite glücklich, auf der anderen Seite konnte es mich nicht zufrieden stellen.
Den Beziehungsstatus am Ende von Tessa finde ich sehr schön. Also auf emotionaler Basis kann ich sehr gut mit dem Ende leben.
Tja, die Lösung des Problems "Frozen Time Project" kam mir jedoch zu kurz. Ich hätte gerne noch die Lösung des Problems miterlebt und dann nicht diesen dicken fetten Schnitt. Ich lese doch, um das Geschehen miterleben zu können?

Rezension:
Eine unglaublich realistische Dystopie mit zwei wunderbaren starken und wissbegierigen Protagonisten. Thema und Idee könnten nicht besser sein. Endlich mal ein Einzelband ohne Dreiecksgeschichte, einfach erfrischend. Nur die Problemlösung hat mich nicht ganz befriedigt zurückgelassen.