Rezension

Eine Reise ins Ungewisse...

Die Uralte Metropole 01. Lycidas 1 - Christoph Marzi

Die Uralte Metropole 01. Lycidas 1
von Christoph Marzi

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzer Einblick:

Die 12 Jährige Emily staunt nicht schlecht, als sie bei ihrem abendlichen Küchendienst von einer Ratte angesprochen wird, dennoch ahnt sie, dass diese Begegnung ihr Leben verändern wird. Die Ratte namens Hyronimus Brewster bittet sie, ein Auge auf die kleine Mara Mushroom zu werfen, doch ein paar Tage darauf, wird das kleine Mädchen von einem Werwolf entführt und Emily gelingt, dank der Aufruhr die herrscht, die Flucht aus den Klauen des Waisenhauses. Nachdem sie erschöpft und hilflos Rast auf einer U-Bahntreppe einlegt, wird sie von dem miesepetrigen Alchemist Wittgenstein angesprochen. Dieser nimmt sich auf geheißen von Hyronimus Brewster an und gemeinsam mit dessem langjährigen Freund, dem Elf Maurice Mickelwhite, begibt sie sich auf eine Reise voller Geheimnissen, Magie und Gefahren in die "uralte Metropole", dem zweiten Gesichts von London. Hier treffen sie auf Wesen, die sie sonst nur aus ihren Fantasien kennt und schnell kommt die Fragen auf: Welche Beweggründe stecken hinter der Entführung von Mara Mushroom und vor allem, wie steht Mara im Zusammenhang zu Emily´s Herkunft...?

 

Meine Meinung:

Fühlte ich mich zu erst von der hohen Seitenanzahl etwas abgeschreckt, war ich umso mehr überrascht wie leicht ich in das Buch hinein gefunden habe. Christoph Marzi hat eine wirklich faszinierende und unglaublich fantasievolle Welt geschaffen unter den Straßen von London, dass man auf eine Reise eingeladen wird, die sehr geheimnisvoll, überraschend und zugleich so komplex aufgebaut ist, dass man gar nicht mehr aufhören will zu lesen. Durch die " ICH-Erzählung" aus den Augen von Wittgenstein und der " Er-Erzählung" gelingt im eine sehr bildliche und authentische Geschichte. Kennt man London bisher aus Filmen oder vielleicht hat man es selbst ja schon bereist, so lernt man es durch die " uralte Metropole" von einer anderen Seite, neu kennen und lieben. 

 

Charaktere:

Gelten die zwei Freundinnen Emily und Aurora im Waisenhaus als Außenseiter, wegen ihren Ecken und Kanten, die sie haben, waren sie mir von Anfang an super sympathisch. Mir hat ihre Entwicklung von den Angsthasen zu den kleinen wissbegierigen und Abenteuerlustigen Heldinnen, sehr gut gefallen. Man spürt förmlich wie sie an ihren Aufgaben wachsen.

Auch Wittgenstein gefiel mir richtig gut. Stellte er zu Beginn klar, dass er mit Kindern nichts anfangen kann, so wächst ihm im Verlauf der Geschichte die kleine Emily, trotz ihrer nervigen Fragen, immer mehr ans Herz. Er ist wirkt sehr gebildet und bringt einiges an Lebenserfahrung mit. 

Aber für mich war die Vielfalt an Charakteren, die sie während der Reise treffen, egal ob Freund oder Fein, sehr spannend und sehr bildhaft beschrieben.

 

Schreibstil:

Christoph Marzi schreibt in einer sehr authentischen und super bildhaften Art, so dass man super flüssig durch die 862 Seiten huscht. Die einzelnen Spielorte wurden daher so anschaulich beschrieben, dass ich einen kleinen Kinofilm im Kopf hatte oder mir vorkam, als wäre ich selbst vor Ort und würde alles Live beobachten. 

 

Fazit:

Lasst euch nicht von der Maße an Seiten abschrecken, denn es erwarten einen ein sehr authentischer Fantasyroman, der durch seinen bildhaften Schreibstil einen Hauch Realität mit sich bringt!