Rezension

Eine schöne Geschichte ...

Die Anarchie der Buchstaben - Kate DeGoldi

Die Anarchie der Buchstaben
von Kate DeGoldi

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte:
Die kleine Perry ist ein ungewöhnliches Mädchen, das es ihren Eltern nicht immer leicht macht. Die beiden sind berufstätig und Perry verbringt viel Zeit mit allerhand Kursen, Musikunterricht und ihrem Kindermädchen. Als einer der Nachmittagskurse plötzlich ausfällt, äußert Perry den Wunsch, an den jetzt freien Donnerstagen ihre Oma im Pflegeheim zu besuchen. Ihre Eltern sind sehr skeptisch, da die alte Frau an Demenz leidet und auch sonst wohl nicht so für ihr sonniges Gemüt bekannt ist.
Doch Perry setzt sich durch und leistet fortan den Bewohnern Gesellschaft. Dabei trifft sie auf die unterschiedlichsten Charaktere, von denen manche sehr nett sind, andere dagegen weniger.
Perrys Oma Honora war früher Lehrerin und sie liebt das Alphabet. So entsteht die Idee, ein persönliches ABC des Pflegeheims zu schreiben bzw. malen. Gar nicht so einfach bei den chaotischen Bewohnern …

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist schön zu lesen, kam mir aber am Anfang eher vor, als wäre das Buch für noch kleinere Kinder gedacht. Dieser Eindruck änderte sich aber angesichts der Story dann noch etwas.

Perry und ihre Familie werden sehr lebensnah beschrieben. Wir erleben einen ganz normalen Alltag eines berufstätigen Paares, das sich um ein Kind kümmern muss, das anscheinend etwas Lernschwierigkeiten hat.
Perry ist ein absolut liebenswürdiges Mädchen und ich hab sie schnell ins Leserherz geschlossen. Ihre Oma dagegen ist eher ein schwieriger Charakter, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen: absolut realistisch dargestellt.

Die Geschichte liest sich fast wie von selbst, es gibt keine extremen Höhen oder Tiefen. Auch Schicksalsschläge wirken nicht sehr bedrohlich, aber gewisse Andeutungen und Begebenheiten lassen Raum für eigene Gedanken und Interpretationen. Ich habe Perry sehr gern begleitet und mich am Ende mit ihr und den Altenheimbewohnern über das gelungene, wenn auch etwas chaotische “ACB” gefreut.

Die Illustrationen von Gregory O´Brien fand ich nicht so wirklich dem Lesealter angepasst. Sie wirken oft zu abstrakt und nicht so zum Text passend.

Fazit:
Eine schöne Geschichte über Familie, Zusammenhalt und den ganz normalen Alltagswahnsinn. Lässt viel Raum für eigene Gedanken und Interpretationen.