Rezension

Eine schottische Insel, unerklärliche Ereignisse und eine uralte Familienfehde

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe -

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
von Tina Blase

Angezogen vom Klappentext, der von einer abgelegenen Insel Schottlands, mysteriösen Flüchen und einer uralten Fehde erzählt, müsste ich Tina Blases Reihenauftakt einfach lesen.

Durch den lockeren und unkomplizierten Schreibstil der Autorin war es ein Leichtes in der Geschichte bzw. auf der kleinen schottischen Insel Sidh Fuß zu fassen. Genau wie Sky war auch ich zunächst über die ablehnende Haltung der Einwohner verwundert. Selbst Skys Großvater scheint etwas vor seiner Enkelin zu verbergen. Und dann ist da noch Rory, der Sky am liebsten gleich von der Insel verjagen will. Dabei möchte Sky doch einfach nur ein richtiges und festes zu Hause finden, was ihr durch den Job ihrer Mutter, einer Hotelmanagerin, bisher verwehrt wurde. Trotz aller Widerstände ist Sky fest entschlossen: Sie möchte für immer auf Sidh leben! Schnell merkt Sky jedoch, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. So verbissen wie Sky bleiben will, ist sie auch die Geheimnisse der Insel zu lüften. Auch wenn sie mit ihren 14 Jahren etwas anstrengend ist, so ist mir Sky mir ihrer Entschlossenheit und ihrem Kampfgeist schnell ans Herz gewachsen. Im Gegensatz zu Rory, den ich – Fehde hin oder her – leider etwas engstirnig fand. Die Dynamik zwischen Sky und Rory war wirklich eine teils anstrengende Berg- und Talfahrt.

Das Setting fand ich hingegen traumhaft. Wahnsinnig atmosphärisch und mystisch. Genau so die Idee mit den Flüchen. Allerdings würde ich das Alter der Zielgruppe etwas niedriger ansetzen, da ich denke, dass das Buch für Teenager dann vielleicht doch etwas zu einfach gestrickt ist. Während ich den Einstieg noch richtig spannend fand und ich neugierig und begierig darauf war, die Geheimnisse der Insel zu lüften und das Rätsel der Flüche zu lösen, kam mit zunehmender Seitenzahl ein wenig Langeweile auf. Ich fand die erste Hälfte dann doch etwas in die Länge gezogen. Die zweite Hälfte hatte dann aber eine richtige Sogwirkung und es kam so richtig Spannung und Tempo in die Sache. Es kommt zu irren Wendungen und Enthüllungen, mit denen ich so gar nicht gerechnet habe. Nicht nur die Geschichte der Insel, sondern auch jene von Sky und ihrer Abstammung sorgt in der zweiten Hälfte für Spannung. (Leider) bleiben auch einige Fragen offen. Leider, weil ich unbedingt Antworten will und jetzt auf Band 2 warten muss.

Auch wenn der Zauber nicht ganz auf mich übergesprungen ist, kann ich den Reihenauftakt absolut empfehlen, denn die Grundidee, der Handlungsort und auch die liebevoll, teils sehr eigenwilligen und schrulligen, Charaktere , machen definitiv Spaß und sorgen für ein paar schöne Lesestunden.

Fazit:
Tina Blases neuer Reihenauftakt ist auf jeden Fall einen Blick ins Buch wert – alleine schon wegen des atmosphärischen Settings: Eine abgelegene schottische Insel, auf der unerklärliche Phänomene die Menschen heimsuchen, Geheimnisse hinter dicken Burgmauern unter Verschluss gehalten werden und eine uralte Fehde zwischen zwei Familien steht.