Rezension

eine starke familie und eine zauberhafte lotta

Lotta Wundertüte - Sandra Roth

Lotta Wundertüte
von Sandra Roth

sandra und harry erfahren erst kurz vor der geburt ihrer tochter lotta,
daß sie eine gefäßmißbildung im gehirn hat.
wie die sich aufs kind auswirkt, kann noch niemand sagen.
es ist wie bei einer wundertüte - man weiß nie was drin ist.

obwohl eine spätabtreibung nicht in frage käme, wird sie thematisiert -
und dann kommt lotta zur welt. und los geht es mit der ersten von vielen operationen,
um die erweiterte ader im gehirn zu schließen.
der kleine ben ist jetzt stolzer großer bruder und liebt seine schwester über alles.
oma und opa nehmen das schicksal erstaunlich gut an.

lotta schreit und schreit und schreit, bekommt spastiken, epileptische anfälle,
ist blind und muß stundenlang gefüttert werden.
krankenhausaufenthalte, notarzteinsätze und therapien bestimmen weitgehend das familienleben.

die eltern gehen an ihre grenzen und drüber hinaus - und lieben ihre lotta.
sie werden unterstützt von jodi, ihrer kinderfrau, auf die sie sich verlassen können und
die auch immer schnell für ben da ist, wenn not am mann ist.
es verändert sich alles. der tagesablauf, das familienleben, der freundeskreis,
nichts ist mehr wie es war.
freunde und bekannte wissen nicht, wie sie mit lotta und ihren eltern umgehen sollen,
ziehen sich zurück. aber es entstehen auch einige wenige neue freundschaften.

als ein kindergarten sich ganz unkompliziert bereit erklärt, lotta auf zu nehmen,
passieren erstaunliche dinge. lotta nimmt kontakt zu kofi, einem kleinen jungen in ihrer gruppe
auf und spricht ihre ersten laute.

sandra erzählt erstaunlich offen über ihre gefühle, ihre gedanken und das leben
mit lotta. niemals richtig deprimierend, nie mitleidheischend und nie so
verzweifelt, wie sie sich sicher oft fühlt.

für mich ist die botschaft dieses buches:
es wäre wunderbar, wenn jedes kind so angenommen würde, wie es ist!

5 Sterne von mir!