Sollte jeder mal gelesen haben

Lotta Wundertüte
von Sandra Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Lotta, drei Jahre alt, ein Schmoller, ein Schlawiner, blond, zickig, zäh, süß - und schwerbehindert. Wie lebt es sich mit einem solchen Kind? "Die macht nichts kaputt", sagt Lottas Bruder Ben, zwei Jahre älter. "Und sie erzählt meine Geheimnisse nicht weiter." Ihr Armen", sagen andere auf dem Spielplatz. "Hat der Arzt nicht aufgepasst?" "Wir packen das", sagen sich Lottas Eltern. "Nur wie?" Ein ehrlicher Bericht über Familie, Mut, Leiden und Lachen - und die Frage: Was zählt im Leben?

Ich finde dieses Buch wundervoll, da man mal die andere Seite zu hören bekommt, die nur sehr wenige selbst kennen. Man kann ja über Inklusion, Pränataldiagnostik und alles was dazu gehört reden wie man will, wenn man selbst nur in einer Richtung betroffen ist.

Dieses Buch ist eine sehr ehrlich Sicht darauf, wie es ist auf der anderen Seite zu stehen. Darum zu bangen, ob das Kind überhaupt überlebt, zu hoffen, dass doch irgendwie alles gut wird und mit zunehmendem Alter zu sehen, dass dem nicht so sein wird. Aber dadurch die kleinen Dinge viel mehr schätzen zu lernen, die man normalerweise auch gerne mal übersieht.

Es zeigt einem auch, was man eventuell verpasst, wenn man dem Druck der Gesellschaft nachgibt, die scheinbar "normale, perfekte" Kinder haben will. Und ob das wirklich so wünschenswert ist.

Ich fände es sehr schön, wenn mehr Leute dieses Buch lesen würden und dadurch ihre Haltung vielleicht ändern oder ihre Umgebung mit anderen Augen sehen könnten. Dafür ist dieses Buch nämlich perfekt. Es verheimlicht nicht die Angst und die Tiefschläge, aber es zeigt halt auch auf sehr bildliche weise wie schön es sein kann.

Definitiv empfehlenswert. :)