Rezension

Eine süße, sehr gut geschriebene Geschichte, die nur leider nicht besonders tiefgründig ist

Feuer fängt mit Funken an -

Feuer fängt mit Funken an
von Isobelle Heart

Bewertet mit 3 Sternen

„Ich bin cool!“, rufe ich erneut in den Raum hinein und breite die Arme dramatisch aus. „Ich, Jamie Loira Alistair, bin cool und meine besten Freunde sagen, dass ich hübsch bin, ganz egal ob bei meiner Körbchengröße noch Luft nach oben ist! Ich bin verdammt noch mal liebenswert und lustig und sexy, und es nervt ohne Ende, dass kein einziger Mann auf dieser Welt der gleichen Meinung ist!“

Von dem Klappentext her klang dies nach einem fabelhaften und vielleicht sogar auch echt tiefgründigen Buch. Ich war selbst lange single und konnte es sehr gut nachvollziehen, dass das Dating-Leben anstrengend sowie frustrierend sein kann. Schnell können da einem Zweifel kommen, dass man selbst nie genug ist oder dass es auch kein Gegenstück für einen gibt. Etwas enttäuscht war ich da, dass diese Episode in dem Buch relativ kurz ist. Es wird zwar in der Beschreibung angekündigt, allerdings gibt es hier nur wenige Dates oder Friendzone-Momente.

Danach verläuft das Buch einigermaßen gradlinig. Jamie lernt Viktor kennen, der selbst nur wenig Zeit für eine Beziehung hatte, da er sich um seine Tochter Ella kümmern muss. Auch hier hätte ich mir mehr Gedanken gewünscht. Wie ist denn für eine Frau in den Zwanzigern einen alleinerziehenden Vater zu daten? Fühlt sie sich bereit ein Mutterersatz zu werden? In meinen Augen wird hier die Geschichte viel zu seicht erzählt und viel zu wenig Aufmerksamkeit auf das Innenleben der Charaktere gelegt. Es macht in jedem Fall Spaß den Roman zu lesen und er ist sehr unterhaltsam geschrieben, aber es ist eben keine Geschichte, die einem zum Nachdenken anregt oder bewegt.

Leider war mir auch Viktor nicht sonderlich sympathisch. Ich hatte bei ihm nie das Gefühl, dass man ihm wirklich vertrauen kann oder dass er wirklich offen ist. Es kümmert sich zwar hingebungsvoll um seine Tochter und gibt sich dabei alle größte Mühe, aber trotzdem hat er sich mit einer lieben Art nicht in mein Herz geschlichen. Ich konnte dadurch nicht so richtig für ihn und Jamie mitfiebern.

Positiv ist zu vermerken, dass das Buch ohne übermäßiges Drama auskommt. Es gibt keine übertriebenen Missverständnisse, um die beiden auseinander zu treiben. Ich mochte es, dass dieser Teil zumindest so wie im wahren Leben ist. Es gibt schon genug Hürden und Schwierigkeiten, da müssen nicht noch künstlich welche gefunden werden.

Insgesamt ist das Buch ganz nett zu lesen und vor allem auch amüsant geschrieben. Allerdings sind die Handlung sowie die Charaktere nicht so tiefgründig oder komplex, wie ich basierend auf dem Klappentext angenommen hätte. Die Geschichte sorgt für ein paar schöne Lesestunden, aber nachdem die letzte Seite gelesen ist, beschäftigt es einen nicht mehr weiter.