Rezension

eine verbotene Liebe in den Wirren des 2.Weltkriegs

Im nächsten Jahr zur selben Zeit -

Im nächsten Jahr zur selben Zeit
von Jana Voosen

Bewertet mit 4 Sternen

Als Tochter aus gutem Hause wünscht sich Anni Brand nichts sehnlicher, als in der Süßwarenfabrik ihres Vaters einzusteigen.

Doch immer noch ist die Meinung geprägt von dem Gedanken, Frauen sollten sich mit der Rolle der Ehefrau und Mutter begnügen und zu Beginn des 2.Weltkriegs wird diese Meinung verstärkt vertreten.
So sieht sie sich schon bald dem Anwalt und Parteifreund ihres Vaters, Julius Wenzel, gegenüber, mit dem sie liiert werden soll. Doch ihr Herz gehört jemand anderem, was aber unter dem Rassenhass und Nationalstolz strengstens verboten ist und mit schlimmsten Bestrafungen geahndet wird.
Dieses Buch hat mich sehr aufgewühlt, weil es wieder mal zeigt, zu was Menschen fähig sind und sich zu einem Gedankengut und zu Verbrechen verleiten ließen, die für so viel Leid und Grausamkeit gesorgt haben.

Anni hat mir von Anfang an gut gefallen, sie ist authentisch, mutig, hinterfragt die Vorgehensweise des Regimes und sträubt sich auch gegen die harten Anforderungen und Vorgaben ihres Vaters. Ihre wachsende Liebe zu dem jungen Fabrikarbeiter Pawel ist so sanft, berührend, echt und es hat mir das Herz zerrissen, wie mit den Arbeitern dort umgegangen wird und was beide alles erleben mussten, um für etwas ganz normales wie die Liebe zu kämpfen.

Die Dramatik und Spannung steigert sich, denn auch Julius gibt nicht kampflos auf. Ein Mann, der nicht leicht durchschaubar ist und man zwei Seiten von ihm kennenlernt.

Zwischen den furchtbaren Kriegswirren, dem vehementen Vorgehen der Gestapo und unmenschlichen Abläufen kämpfen zwei liebenswerte junge Menschen um ihr persönliches Glück und ihre verbotene Liebe und werden vor die Frage gestellt, welchen Preis sie dafür zahlen würden.

Von Anfang bis Ende hat mich diese Geschichte gefangen und mitgerissen, ein Verlauf mit dem ich niemals gerechnet habe, in dem so viel Spannung, Emotion und Erschütterung lag und ein Ende, das mich sprachlos zurückgelassen hat.

Ich kann diesen Roman wirklich empfehlen!