Eine virtuelle Bekanntschaft
Bewertet mit 4 Sternen
Emma hat vor ihr Abonnement der Zeitschrift "Like" per E-Mail zu kündigen und durch einen Schreibfehler schickt sie die Nachrichten nicht der Zeitschrift, sondern Leo Leike, der sie nach wiederholtem Male dezent darauf hinweist. Beide fangen durch diesen Zufall an sich E-Mails zu schreiben und es entsteht so etwas wie eine E-Mail Freundschaft. Obwohl beide so distanziert sind, kommen sie sich doch sehr nahe und das nur anhand ihrer Worte. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Emma glücklich verheiratet ist.
Am Anfang der Geschichte spürt man noch die Distanziertheit der beiden Protagonisten, die sich mit der Zeit allerdings auflöst und sich in Nähe verwandelt. Beide wollen zu Begin nichts von sich und ihrem Privatleben schreiben und doch scheinen sich beide mit der Zeit gut zu kennen.
Es entwickelt sich eine Beziehung, wie man es niemals erwartet hätte, da beide sich nie begegnet sind und sonst auch nicht wissen, wie der andere aussieht.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, da es einfach so fantastisch geschrieben ist. Die Art des Autors zu schreiben ist einfach klasse. Es trifft zu 100% meinen Humor mit der ganzen Ironie und dem Sarkasmus, dass es wirklich Freude bereitet dieses Buch zu lesen.
Allerdings ist es auch viel weniger oberflächlich als ich zu Beginn angenommen habe. Obwohl alles in einer E-Mail-Form geschrieben ist, ist es sehr tiefgründig und der Leser erhält einen Einblick in die Gedanken von Emma und Leo.
Beide sind mir sehr sympathisch und man konnte sie während der ganzen E-Mails gut kennenlernen. Man bekommt keine Vorgabe davon, wie einer der beiden wirklich aussieht, dass ist der eigenen Fantasie überlassen, wobei zu sagen ist, dass Emma eine quirlige und lebensfrohe Person ist. Leo wurde am Anfang der Geschichte verlassen und war selbst der Meinung, dass er keinen Humor mehr hat.
Eigentlich wollte ich dieses Buch niemals lesen, aber zum Glück habe ich es doch getan und ich kann es jedem nur raten, der es noch nicht getan hat.