Rezension

Eine Welle von Emotionen

Wie ein leuchtender Stern -

Wie ein leuchtender Stern
von Tahereh Mafi

Bewertet mit 4 Sternen

Tahereh Mafis Roman Wie ein leuchtender Stern ist ein sehr emotionales Buch, in der sich die Protagonistin, die gleichzeitig auch Icherzählerin ist, permanent in einer Krise befindet. Und dieses Gefühl überträgt sich auch auf den Leser.

Shadi hat es aber als Muslima auch nicht leicht 2003 in den USA, als 9/11 noch sehr im Bewusstsein ist und Muslime in Generalverdacht stehen.
Zudem ist ihr Vater schwer krank, ihr Bruder verunglückt und ihr Verhältnis zur besten Freundin Zahra gestört. Mit deren Bruder Ali verbindet sie eine Freundschaft.

Die Trauer in der Familie ist spürbar und verleiht dem Roman eine Schwere.

Mafis letzter Roman „Wie Du mich siehst“ war sehr beeindruckend.
Der neue Roman hat aber leider von Anfang an etwas hektisches, was den Einstieg beim Lesen nicht leicht macht.
Es ist auch eigentlich tragisch, wenn eine jugendlich so stark von allen Seiten unter Druck steht. Mir fehlt da ein vermittelndes Element. Ali, der sich zwar um sie kümmert, wirkt wie eine Klischeefigur. Das ist schade, den der Roman kommt sonst ohne Klischees aus. Deswegen funktioniert auch die Liebesgeschichte zwischen Shadi und Ali nicht so gut.
Vielleicht hat eine jüngere Leserschaft aber weniger Probleme damit.

Dennoch ist der Roman, der den Originaltitel An Emotion of Great Delight trägt relevant, da er ein wichtiges Thema hat und als muslimische Familiengeschichte in den USA ist das Buch glaubhaft.