Rezension

Eine Welt aus Lügen und Intrigen

Glasseelen
von Tanja Meurer

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung:

Camilla und Theresa nehmen sich nach dem Abi Stress eine Auszeit in Berlin. Auf der Museumsinsel fällt ihnen ein Mann vor die Füße. Erst sieht es für Camilla wie ein Selbstmord aus, doch als sie entdeckt, dass der Mann seine Augen in der Hand hält, ist sie nicht mehr sicher, ob es wirklich einer war.

Nach dem die beiden zur Überwachung ins Krankenhaus kommen, passieren merkwürdige Dinge. Einer der beiden Polizisten die die Mädchen vernehmen, bereitet ihnen Angst. Nachts verschwindet Theresa plötzlich und stur wie Camilla ist, begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Freundin. Camilla bemerkt, dass sie verfolgt wird und so flüchtet sie in die Unterwelt des Krankenhauses.

Völlig fertig landet das Mädchen in einer unterirdischen Stadt und lernt den skurrilen Amadeo, der eine Art Vorsteher der Stadt ist und Chris, einem Punk, der dort unten geboren ist, kennen.

Amadeo erzählt Camilla von der Gestalt, die sie verfolgt hat. Es handelt sich um den Sandmann, der sein Unwesen in Berlin treibt.

Camilla lernte ich als starkes und offenes Mädchen kennen. Sie betrachtet das Ganze und nicht nur die Hälfte, die sie sieht. Im Laufe der Geschichte wurde sie für mich aber immer anstrengender. Sie wird leicht aufbrausend und muss immer das letzte Wort haben. Natürlich verstand ich ihre Gedankengänge und ihre Gefühle, weil sie übermüdet und hungrig war, aber ein bisschen weniger aggressiv hätte ihr gut getan.

Chris hingegen ist irgendwie sehr ruhig. Für meinen Geschmack teilweise zu ruhig. Ich hätte mir gewünscht, dass beide etwas mehr vom anderen bekommen hätten. Natürlich ist man nicht so gesprächig, wenn man unter der Erde aufgewachsen ist, ohne Strom oder ähnliches. Ohne wirkliche Familie oder andere Gesprächspartner.

Die Idee zur Geschichte fand ich klasse. Eine alte unterirdische Stadt. Urige Bewohner. Intrigen wo man nur hinsieht. Ein bisschen Liebe und ganz viel Spannung. Ich hätte es nicht schlimm gefunden, wenn weniger passiert ist. Ich musste teilweise wirklich Pausen machen um erst einmal wieder das zu verarbeiten, was ich gelesen hatte. Es war Stellenweise etwas zu viel für mich was rauskam, es wirkte auf mich etwas zu gehetzt. Alles im Allem ein tolles Buch.

Mein Fazit:

Eine Welt aus Lügen und Intrigen. Einem Sandmann, der versucht eine Frau aus Leichenteilen zu erstellen und Uhrwerkfrauen die durch die Augen und Seelen anderer Frauen weiterleben.