Rezension

Eine zauberhafte Prämisse, die leider unter ihrer Ausarbeitung leidet

Kaufhaus der Träume -

Kaufhaus der Träume
von Lee Mi-ye

Bewertet mit 2 Sternen

"Das Kaufhaus der Träume" ist ein hochgelobter Titel. Auf dem Cover überschlagen sich geradezu die überschwänglichen Meinungen und in Korea war es einer der Verkaufsschlager.

Und wundern tut es mich nicht, denn die Prämisse lädt geradezu dazu ein, zu dem Buch zu greifen: Eine Welt, in der Träume in einem Kaufhaus erworben werden können und in der mit Emotionen bezahlt wird. Ein Buch, mit dem man es sich an einem gemütlichen Tag heimelig und kuschelig machen kann. Vorausgesetzt, man drosselt seine Erwartungen enorm runter.

Als ich mit dem Buch begann, fühlte es sich schon sehr unausgegoren an, aber eine Geschichte anhand ihres Anfangs zu bewerten, ohne sämtliche (Figuren-) Entwicklungen und Weltaufbauten mitzubekommen, ist nicht sehr sinnvoll. So hoffte ich darauf, dass sich mein anfängliches Gefühl im Verlaufe verflüchtigen würde. Tat es aber leider nicht, im Gegenteil. Die Figuren blieben vollkommen blass, die Welt wurde ganz und garnicht schlüssig erklärt, Dinge, die angerissen wurden, wurden nicht sauber ausgearbeitet, sodass sich mein Spaß am Lesen leider immer weiter verabschiedete. Für ein reines Fantasy-Unterhaltungsbuch funktionierte es für mich nicht, aber auch nicht für eines, das Referenzen zu Politik und Gesellschaft ziehen möchte, sodass es für mich leider doch eher als Flop herausstellte. Dazu sollte aber natürlich erwähnt werden, dass es sich um das Debüt der Autorin handelt, wenn man das berücksichtigt und die von mir geschilderten Erwartungen stark herunterdrosselt, dann kann man vermutlich aber Freude mit dem Buch haben.