Rezension

einerseits eine sehr spannende, aber andererseits eine sehr langatmige Handlung

Klingenfieber - Tobias O. Meißner

Klingenfieber
von Tobias O. Meißner

Bewertet mit 3 Sternen

Irgendwie bin ich gerade hin und hergerissen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das Buch mag oder nicht. Tobias O. Meißner hat eine tolle Welt geschaffen in der das Kämpfen mit Klingen an der Tagesordnung steht, aber leider gibt es da ein paar Dinge die ich zu bemängeln habe.

Anfangs war die Handlung mega spannend. Eine unbekannt Frau die den stärksten Krieger zum Kampf herausfordert, Aufstände im Dorf und ein Junge der zwischen den Fronten steht. Eigentlich ein toller Auftakt zu einer wahnsinns Handlung. Leider geht die Spannung sehr bald verloren. Die Kriegerin und ihr Begleiter wandern von Dorf zu Dorf und irgendwie geschieht Seitenlang immer nur das selbe. Erst nachdem man das erste Drittel des Buches hinter sich gebracht hat, steigt die Spannung wieder. Als Erenis, die Hauptprotagonistin von ihrer Ausbildung und ihren Meister erzählt, steigt das Lesevergnügen und ich konnte mich wieder in die Zeilen verlieren. Dieses Vergnügen wurde aber einige Seiten später wieder geschmälert, als sie mit dem Erzählen fertig war und die beiden ihren Weg fortsetzten, kamen wieder einige Seiten der Langatmigkeit auf mich zu. Im dritten Drittel wurde es allerdings wieder Spannend als man Erenis Mitstreiterinnen aus ihrem Training wieder begegnet. Bis zum Schluss konnte ich dann eine gleichbleibende interessante Handlung geniesen. Also irgendwie war immer erst ein Hoch und dann wieder ein Tief, dann wieder ein Hoch und dann wieder ein Tief. Die spannenden Szenen waren toll zu lesen und haben Spaß gemacht, aber die langatmigen Stellen haben mich sehr viel Geduld gekostet. Irgendwie weiß ich nicht ganz, was ich davon halten soll. Ist das jetzt gut oder eher schlecht?

Die Charaktere haben mir alle wiederum sehr gut gefallen. Ich konnte mit allen Personen warm werden und vor allem die Hauptprotagonistin Erenis ist mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Buch. Erenis ist eine leicht nervbare Frau die man besser nicht reizen sollte. Aber sie hat auch einen weichen mitfühlenden Kern, und ich glaube deshalb ist sie mit so sympathisch. Sie durchlebt im Buch ein Wechselbad der Gefühle und wendet gegen Ende ihren Charakter um 180°.

Der zweite Hauptprotagonist ist Stenrei. Ein Jugendlicher aus einem einfachen Dorf, der es einfach nicht schafft seine Klappe zu halten. Auch ihn habe ich von Anfang an gemocht. Er ist zwar ein ziemlichers Weichei, aber wenn es darauf ankommt kann man sich auf ihn verlassen. Was mir nicht so gefallen hat war sein ständiges Selbstmitleid. Soll ich, soll ich nicht, soll ich, soll ich nicht? Zuerst war es ja ganz unterhaltsam, aber nach einer Weile ging es mir dann schon auf die Nerven. Etwas weniger wäre schön gewesen.

Ansonsten ist der Schreibstil sehr unterhaltsam und flüssig. Bei den interessanten Stellen, kann man ganz leicht in die Handlung eintauchen und sich von einer spannenden Geschichte mitreißen lassen.