Rezension

Einfühlsame Geschichte

Großstadtballaden / Mohnblumen -

Großstadtballaden / Mohnblumen
von Markus Szaszka

Bewertet mit 5 Sternen

„...Wir sind wie Spiegel, die einerseits absorbieren und andererseits reflektieren wir diese Welt auf einzigartige Weise...“

 

Das ist nur einer der Sätze, die in diesem besonderen Buch zum Nachdenken anregen.

Der Schriftstil der Geschichte ist sehr gut ausgearbeitet. Er spieglt Momente des Lebens, die jeden treffen können.

Linh wartet im Krankenhaus in Wien, wo sie ihre Mutter besucht hat. Der Vater will sie abholen. Als sie sich langweilt, fährt sie mit dem Fahrstuhl ganz nach unten. Doch dann findet sie nicht zurück. Sie weiß nur noch, dass auf der Station Bilder mit Mohnblumen zu sehen waren. Plötzlich sieht sie eine junge Frau, die wie eine Punkerin wirkt. Auch diese ist auf der Suche nach einer bestimmten Station. Zusammen machen sie sich auf den Weg. Im Gegensatz zu mir als Leser ahnt Linh nicht, wer ihre geheimnisvolle Begleiterin ist, die sich Mori nennt.

Unterwegs besuchen sie einen älteren Herrn im Krankenzimmer. Linhs aufgeschlossene Art wirkt auf ihn belebend und erfrischend. Er erzählt aus seinem Leben.

 

„...Weil ich tue, was ich liebe, geht es mir gut, egal,was sonst um mich geschieht. Mein Leben hat einen Sinn...“

 

Er gibt ihr einen Ratschlag mit auf den Weg. Sie mögen herausfinden, was ihr gut tut, und so den Sinn ihres Lebens finden.

Der 12jährige Timmi langweilt sich in seinem Krankenzimmer. Da kommen ihm Linh und Mori als Gesprächspartner gerade recht.

Dann erreichen die beiden die Station mit den Mohnblumen. Sie war auch Moris Ziel. Das hatte sie befürchtet.

 

„...Der Tod war kein Monster, sondern lediglich ein Baustein der großen immerwährenden Veränderung...“

 

Es wird die letzte Begegnung von Linh mit ihrer Mutter sein.

Neben dieser Haupthandlung gibt es einen Prolog und zwei Zwischenspiele. Hier kommen Menschen zu Wort, die sich an de Spuren erinnern, die sie im Leben zurückgelassen haben. Der Autor verwendet in diesen Teilen eine besonderen Schriftstil.

Kurze Sätze zu Beginn werden durch ein Klick oder ähnliche Wörter getrennt. Das wirkt auf mich als Leser wie verrinnende Zeit.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie hat philosophische Tiefe.