Rezension

Einmal um die ganze Welt

Die Ländersammlerin - Nina Sedano

Die Ländersammlerin
von Nina Sedano

Als Nina Sedano mit 13 Jahren das erste Mal zum Schüleraustausch nach England fährt, ahnt sie noch nicht, dass damit ihre Lust auf Neues und der Drang zum Reisen ihren Anfang nimmt. 

Schon als Kind, noch an der Hand ihrer Mutter, ist sie fasziniert von der Vielfalt der Länder und ihrer Kulturen.

Sie erlernt einen Job und erarbeitet sich den Job einer Gruppenleiterin. Nina will nicht viel vom Leben, es muss kein Auto sein und auch auf vieles andere verzichtet sie. Jede Mark und später jeder Euro wird gespart, damit sie sich den Traum vom Reisen erfüllen kann.

Jeder Urlaub, jedes verlängerte Wochenende oder die Ausnutzung von Brückentage wird zum Reisen genutzt. Erst sind es die angrenzenden Staaten, dann beginnt sie in Europa zu reisen.

Als ihr Europa zu klein wird, reist sie weiter, in die ganze Welt. Schließlich bringt sie es auf alle 193 Staaten, die von der UN anerkannt werden.

Nina will ein Jahr Auszeit von der Arbeit nehmen, das wird ihr verwehrt, so sieht sie sich gezwungen, zu kündigen. Sie ist nicht traurig darüber, auch wenn sie ihren festen Job aufgibt, aber zuviel ist inzwischen auf der Arbeit passiert, es reicht bis zum Mobbing.

Nina ist ein Rucksacktourist. Viele ihrer Reisen führt sie allein durch. Einige muss sie jedoch mit Reisegruppen machen, da es entweder allein zu gefährlich ist oder aus anderen Gründen.

Sie hat immer einen Reiseführer in Buchform dabei, um sich die wichtigsten Informationen daraus zu nehmen.

Wenn möglich, schläft sie aus Kostengründen fast immer in Jugendherbergen.

Nina Sedano lässt den Leser teilhaben an einer Fülle von Reisen, die sie absolviert hat. Natürlich beschreibt sie nicht alle 193 besuchte Staaten, sondern ein paar Ausgewählte.

Als Leser begleitete ich sie nach Frankreich, Australien, Neuseeland, in verschiedene afrikanische Staaten, Zentralamerika und und und.

Ich nahm teil, als sie den höchsten Brückensprung der Welt, einen Bungee-Sprung, absolvierte, ebenso wie ich sie begleitete habe, als sie eine Düne hinab surfte. Ich wusste bis dahin gar nicht, dass es das gibt.

Sie erlebte einige gefährliche Situationen und verzweifelte ab und an an der Bürokratie der verschiedenen Länder, wenn es darum ging, ihr ein Visum auszuschreiben.

Nina geht offen auf die Menschen zu und hat so auf ihrer Reise viele Freundschaften geschlossen, fremde Kulturen kennengelernt und fantastische Landschaften gesehen.

Wer würde sie um all das nicht beneiden, ich tu es zumindest.

Offen und humorvoll beschreibt sie ihre Erlebnisse, über die ich das ein oder andere Mal schmunzeln musste.

An dem Buch hat mir gefallen, dass es zwar hauptsächlich um ihre Reisen geht, sie aber auch ein wenig privat erzählt hat, wie ihr Leben verlaufen ist. So habe ich auch von der Autorin ein abgerundetes Bild bekommen.

Was mich noch interessiert hätte, wäre die Aussage, womit sie die Reisen nach der Kündigung finanziert hatte, das geht aus dem Buch leider nicht hervor.

Es ist ein fantastisches Buch über ferne Länder, ihre Menschen und ihre Eigenheiten, die dem Leser unterhaltsam vermittelt werden.

Ich hatte mit diesem Buch sehr angenehme Stunden verbracht, die mich wünsche ließen, das alles mit eigenen Augen sehen zu können.

Nicht nur für Reiselustige ein empfehlenswertes Buch.