Rezension

Eintauchen in die Geschichte der Ukraine

Denk ich an Kiew -

Denk ich an Kiew
von Erin Litteken

Bewertet mit 5 Sternen

 

„Denk ich an Kiew“ heißt dieser bewegende Roman, der den Leser in das ländliche Leben der Ost-Ukraine vor neunzig Jahren entführt, als es mit der Selbstständigkeit der Bauern aufgrund von Stalins Plänen zur Zwangskollektivierung vorbei war. Sehr erschütternd sind die Aufzeichnungen der damals jungen Katja, die ihrem Tagebuch die grausamen Vorgänge der Jahre 1930 bis 1934 anvertraut: Brutale Morde, Verhaftungen, Deportationen und Erniedrigungen um das Volk in die Knie zu zwingen und sich dem Kollektiv anzuschließen. Katja schildert ergreifend, wie sie die bewusst herbeigeführte Aushungerung des Volkes, den Holodomor, erlebte. Dies Eintauchen in die Vergangenheit geschieht durch die zeitlichen Wechsel in das Jahr 2004, als ihre Enkelin, die den Tod ihres Mannes zu verarbeiten hat, mehr über die Vergangenheit ihrer Großmutter erfahren möchte. Diese Passagen wirken gegenüber den aus der Vergangenheit weniger überzeugend und zu konstruiert.

 

„Denk ich an Kiew“ heißt dieser bewegende Roman, der den Leser in das ländliche Leben der Ost-Ukraine vor neunzig Jahren entführt, als es mit der Selbstständigkeit der Bauern aufgrund von Stalins Plänen zur Zwangskollektivierung vorbei war. Sehr erschütternd sind die Aufzeichnungen der damals jungen Katja, die ihrem Tagebuch die grausamen Vorgänge der Jahre 1930 bis 1934 anvertraut: Brutale Morde, Verhaftungen, Deportationen und Erniedrigungen um das Volk in die Knie zu zwingen und sich dem Kollektiv anzuschließen. Katja schildert ergreifend, wie sie die bewusst herbeigeführte Aushungerung des Volkes, den Holodomor, erlebte. Dies Eintauchen in die Vergangenheit geschieht durch die zeitlichen Wechsel in das Jahr 2004, als ihre Enkelin, die den Tod ihres Mannes zu verarbeiten hat, mehr über die Vergangenheit ihrer Großmutter erfahren möchte. Diese Passagen wirken gegenüber den aus der Vergangenheit weniger überzeugend und zu konstruiert.