Rezension

Emotional aufwühlender Klassiker

Sturmhöhe -

Sturmhöhe
von Emily Brontë

Bewertet mit 3 Sternen

Ein neuer Pächter zieht im Herrenhaus „Thrushcross Grange“ ein, das zum Anwesen von „Wuthering Heights“, der sogenannten „Sturmhöhe“ gehört. Die Haushälterin Nelly erzählt diesem neuen Mieter die Geschichte der Familien Earnshaw und Linton über drei Generationen.

Im Mittelpunkt des Berichts von Nelly steht das Findelkind Heathcliff, das der alte Herr Earnshaw aufgenommen hat und der nach einer persönlichen Enttäuschung aufgrund von Liebe und Verrat nach und nach Rache an diversen Familienmitgliedern und Erben nimmt.

 

 

Meine Meinung:

Dieser literarische Klassiker stand schon länger auf meiner  Liste zu lesender Werke und ich war gleich beeindruckt von dem aufwühlenden Erzählstil. Für gut drei Viertel des Buches stand ich praktisch unter Dauerspannung und habe fast vergessen zu atmen, so aufwühlend waren die Ereignisse und der Erzählstil.

Die Handlung ist wegen der vielen handelnden Personen erst einmal etwas unübersichtlich, aber ich bin – auch dank des vorangesetzten Stammbaums – nach einiger Zeit doch gut in die Handlung gekommen.

Die Übersetzung ist sehr behutsam vorgenommen worden, so dass die Sprache passenderweise sehr altmodisch anmutet.

 

Die Handlung an sich ist geprägt von menschlichen Abgründen – Gewalt, Rohheit, Grausamkeit, auch nach Enttäuschung und verratener Liebe…

Allerdings blieben die Personen für mich sehr distanziert und ich konnte mich nicht wirklich mit ihnen anfreunden. Somit habe ich beim Lesen auch kein Mitgefühl mit den Personen entwickeln können und das Buch lässt mich etwas ratlos zurück.

Ich denke, es wird daher keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

 

Sehr gelungen fand ich die unheimlichen Szenen zu Beginn des Buches, die an Spukgeschichten erinnern.

Das Ende hingegen war meines Erachtens nicht ganz passend und es hebt sich deutlich vom Rest des Buches ab – es gibt einen regelrechten stilistischen Bruch. Somit fiel das Buch zum Ende hin für mich noch einmal deutlich ab.

 

 

Fazit:

Für mich hat das Buch leider nicht das gehalten, was ich mir von diesem Klassiker versprochen habe. Ich nehme wenig mit, was mich auf Dauer bzw. nachhaltig beschäftigen wird.

 

Kommentare

Bajo kommentierte am 07. Februar 2023 um 19:41

Genauso habe ich den Roman auch empfunden. Ich habe die Lektüre nach dem 2. Leseabschnitt abgebrochen, hat mich alles zu sehr runtergezogen. Habe mein schon vorhandenes Buch gelesen, also nicht gewonnen, so dass ich keine Rezi schreiben muss. Deine Rezi finde ich wirklich sehr gut formuliert!

Naibenak kommentierte am 08. Februar 2023 um 08:09

Ich bin zwar noch nicht durch, aber bin erleichtert hier nun deine Rezi zu lesen. In der LR habe ich nämlich den Eindruck, dass alle vollauf begeistert sind^^ Ich selbst bin ganz bei dir! Ich mag einiges an dem Buch, aber diese böse Grundstimmung finde ich einfach viel zu dick aufgetragen... ;-)