Rezension

Emotionales Lesehighlight

Als die Welt uns gehörte -

Als die Welt uns gehörte
von Liz Kessler

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

 

Es ist 1936. Leo, Elsa und Max sind unzertrennlich. Sie gehen gemeinsam zur Schule und verbringen ihre ganze Freizeit miteinander, auch ihre Eltern verstehen sich gut. Die Kinder feiern zusammen den 9. Geburtstag von Leo auf dem Jahrmarkt in Wien. Sie fahren Riesenrad, die Welt gehört ihnen, sie sehen alles mit Kinderaugen, nichtsahnend was ihnen schon bald bevorsteht.

Mit der Zeit spüren sie die Veränderungen in ihrem Leben, die von den Erwachsenen ausgehen, aber sie können es noch überhaupt nicht verstehen. Sie sind doch dieselben Kinder wie vorher auch, wie kann es plötzlich sein, dass Leo, Elsa und ihre Familien behandelt werden, als wären sie Abschaum? Alles verändert sich und ihre unbeschwerte Kinderzeit ist plötzlich zu Ende.

 

Meine Meinung
Durch den perfekten Tag, den die Kinder zu Beginn des Buches zusammen erleben fängt die Autorin die kindlichen Eindrücke und Emotionen perfekt ein. Denn dieser Tag ist wichtig für das ganze Buch. Man ist direkt gefesselt von der gefühlvollen Art, wie die Geschichte wiedergegeben wird. Und das bleibt während des ganzen Buches so. Lizz Kessler schafft es viele Facetten des 2. Weltkrieges einzufangen und zu beschreiben. Sie zeigt, wie Hitler das Böse aus den Menschen hervorgeholt hat und wie sie durch die Aussicht auf ein besseres Leben gefolgsam wurden.
Dabei hat sie durch die drei Hauptprotagonisten perfekte Handlungstränge entwickelt. Leos und Elsas Part wird immer aus deren Sicht in der 1. Person erzählt, man lernt so ihre Gefühle und ihre Ungewissheit über das was geschieht sehr gut kennen. Der Part von Max wird immer als Geschichte über ihn erzählt, seine Eindrücke werden so ebenfalls sehr gut vermittelt. So beginnt alles als ein Handlungsstrang und wird später zu drei Handlungen, denn jeder erlebt den 2. Weltkrieg anders. Und das macht das Buch unheimlich fesselnd und spannend. Die Leseabschnitte über die Protagonisten sind auch nie zu lange, so dass nie zu ausschweifend an einem Thema festgehalten wird und es sich sehr angenehm lesen lässt.
Fazit
Lizz Kessler hat hier eine perfekt lesbares Jugendbuch geschrieben, das auch jüngeren Menschen eine einfache und wichtige Sicht auf die Dinge gibt, die damals passiert sind. Ihre Protagonisten sind alle sehr authentisch, ihre Leben auf unterschiedliche Art dramatisch und mitreißend. Mir gefällt auch das Cover sehr gut, weil es einen tollen Bezug zum Buch hat. Und ich finde es sehr wichtig, wie sie die vielen Seiten des Krieges aufzeigt. Durch die vielen kurz gehaltenen Leseabschnitte die jeweils in unterschiedlicher Reihenfolge von Leo, Max und Elsa handeln bleibt das Buch durchgehend fesselnd und spannend. Ich habe es innerhalb von zwei Tagen gelesen und empfehle es sehr gerne weiter, für mich war es ein Lesehightlight.