Rezension

Das Foto - Hörbuchrezension

Als die Welt uns gehörte -

Als die Welt uns gehörte
von Liz Kessler

Bewertet mit 5 Sternen

Leo hat Geburtstag und gemeinsam mit seinem Vater und seinen beiden besten Freunden Max und Elsa fahren sie Riesenrad auf dem Prater und der Vater, ein Fotograf, macht ein Foto von den dreien. Da wissen die Kinder noch nicht, dass dieses Foto das letzte gemeinsame Bild sein wird, das letzte Bild in einer unbeschwerten Kindheit, denn die Bedrohung des Nationalsozialismus rückt näher, was sich spätestens zwei Jahre später beim Anschluss Österreichs zeigt. Denn Leo und Elsa sind Juden, wenn auch aus keiner strenggläubigen Familie. Max hat die beiden immer beneidet, er fühlte sich immer zurück gesetzt. Und dann verbietet sein Vater ihm auch noch den Umgang mit den beiden. Doch schon bald geht er ganz in der nationalsozialistischen Welt auf und sein Leben verläuft ganz anders als das der beiden anderen.
Das Buch wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei geschrieben, zu Beginn sind sie gerade mal neun Jahre alt. Von 1936 bis 1945 spielt die Handlung, geht manchmal in großen Sprüngen vorwärts. Drei ganz unterschiedliche Lebenswege, jedoch spielt diese Fotografie immer wieder eine Rolle.
Liz Kessler ist es gelungen, diese Zeit und ihre Bedrohungen und Probleme altersgerecht rüber zu bringen und schafft es auch für Erwachsene für ihre Geschichte zu interessieren. Zu Beginn gibt es eine Triggerwarnung.
Mir gefiel es gut, dass es hier für jede Person eigene SprecherInnen gab und noch eine weitere Erzählstimme. Fritzi Haberlandt, Julian Greis, Walter Kreye und Friedhelm Ptok ist es gut gelungen, die Stimmung des Romans darzustellen und die Gefühle und Gedanken der Charaktere überzeugend darzustellen. Überzeugende Erzählstimmen, die für mich das Buch in der Hörfassung noch besser gemacht haben.