Rezension

Entäuschend

Das Sommerversprechen - Elin Hilderbrand

Das Sommerversprechen
von Elin Hilderbrand

Zum Inhalt

 

Die Geschichte erzählt uns von der 48-jährigen Dabney, die auf einer Insel in Nantucket die Handelskammer leitet; diese nur im Notfall verlässt. Dabney leidet unter starken Ängsten, deren Ursprung  bei ihrer Mutter liegen, die sie als kleines Mädchen allein in einem Hotelzimmer zurückgelassen hat. 

Dabney verfügt über eine besondere Begabung. Sie kann sehen, wenn Menschen sich lieben und zusammen passen. Menschen mit einer guten Prognose zum Glück leuchten rosig; die nicht zusammen gehören grün.

Über 40 Paare hat Dabney schon erfolgreich zusammengebracht. 

 

Als junge Frau hat sie sich unsterblich in Clen verliebt. Die Zukunft der beiden hätte rosig sein können; jedoch nahm Clen die Chance wahr, als Reporter in Bangkok. 

Dabney kehrte nach ihrem Studium in Harvard wieder auf die Insel zurück. Ihre Phobie macht es ihr unmöglich, ihrer großen Liebe zu folgen. Dann erfährt sie, dass sie schwanger ist ....

 

Meine Meinung

 

Eines gleich mal vorweg: Hier passt der Klappentext nicht zum Inhalt! 

Dabney erhält die Diagnose Krebs. Die Zeit die ihr noch bleibt möchte sie dazu verwenden, ihre Liebsten mit den richtigen Partnern zu verkuppeln. So kann man es auf dem Klappentext nachlesen; jedoch dauert es ziemlich lange, bis Dabney die schlimme Wahrheit erfährt. Nach über zwei dritteln des Buches geht es erst langsam zur Sache. Dabney verbringt die restliche Zeit nicht mit Partnervermittlung; sondern versucht ihr Leben noch so gut es geht zu genießen. 

 

Dabney konnte mein Leserherz nicht erreichen. Alles an ihr war ja so toll. Die tadellose Berühmtheit auf der Insel, die unbedingt alles Im Griff haben will; eine junge Mitarbeiterin die immer versucht Dabney zu kopieren. Das fand ich reichlich überzogen.

Ihre Ängste konnte ich verstehen, da sich traumatische Erlebnisse in der Kindheit nicht einfach wegstecken lassen. 

Zu Clen hatte ich auch keinen Draht, da er mir sehr überheblich vorkam. Dabney hatte in Clens jahrelanger Abwesenheit einen guten Mann geheiratet, der von Clen immer spöttisch als der >Ökonom< bezeichnet wird.  Da wären wir wieder beim Thema. Der tadellose Professor für Ökonomie, der vorbildliche Vater der angeheirateten Tochter Agnes und beste Ehemann der Welt. Fast alle Protagonisten so schön >ROSIG<!

 

Fazit

 

Teilweise hatte ich einen Grauschleier beim lesen gesehen. Ich habe mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut und es erst beim dritten Anlauf durchgelesen. 

Das ist mit Sicherheit nicht die Schuld der Autorin,; sondern reine Geschmacksache. 

Einige Dinge konnte ich gut nachvollziehen. Dabney hat gespürt, dass sie schwer krank ist und sämtliche Ausreden dafür erfunden, um nicht der Wahrheit ins  Auge blicken zu müssen. So habe ich es auch schon im familiären Bereich erlebt. 

Dabney wurde wie ein Engel hingestellt und auf der Insel verehrt wie eine Göttin. 

Eigentlich wollte ich mehr darüber lesen, was mir der Klappentext versprochen hat; nicht diese grenzenlose Weihräucherung der super Dabney! Ich hätte mir auch mehr Emotionen vom >Ökonom< gewünscht. John Boxmiller Beech, Professor in Harvard, Lehrbuchautor und Berater des Presidenten der vereinigten Staaten, hatte keine Zeit für Gefühle!

Wenig Skrupel hat Dabney gezeigt, wenn es um ihren Ehemann ging, den sie nach Strich und Faden belogen hat. Den Engelstatus hat sie, meiner Meinung nach, nicht verdient; zumal sie auch ihrer Tochter 16 Jahre die Wahrheit vorenthalten hat ....

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen; ebenso Cover und die Idee des Buches. 

Schöne Sätze haben mich stellenweise etwas rosig gestimmt. Hier eine Kostprobe:

>>Sterben ist nicht traurig, dachte sie. Menschen zurücklassen, das ist traurig.<<

 

Die Geschichte konnte mich leider nicht überzeugen; dennoch kann ich mir, aufgrund des Schreibstils, durchaus vorstellen ein weiteres Buch der Autorin zu lesen.

 

Danke Elin Hildebrand

 

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