Rezension

Entstehungsgeschichte der Blindenschrift

Eine Fingerkuppe Freiheit -

Eine Fingerkuppe Freiheit
von Thomas Zwerina

Bewertet mit 4.5 Sternen

Im Alter von fünf Jahren erblindet Louis Braille durch einen Unfall. Den meisten Kinder in dieser Zeit, 1821, blieb dadurch nur die Arbeit in einer Kohlemine, da es dort immer dunkel war. Louis hatte das Glück, das ihn seine Eltern förderten und er durch seine Intelligenz, Wagemut und Lerneifer im Alter von zehn Jahren auf ein spezielles Blindeninternat in Paris gehen durfte. Er hatte das absolute Gehör und lernte mehrere Instrumente spielen. Auch mathematisch war er hochbegabt. Was ihm Kummer bereitete war das Lesen und Schreiben an erhabenen Buchstaben und das Gekleckse, mit denen er und seine Freunde schreiben sollten. Als der Erfinder Charles Barbier an der Schule seine von ihm entwickelte Nachtschrift vorstellte, war Braille voller Vorfreude. Doch diese Schrift wies Mängel auf und so blieb es bei der ungeliebten Prägeschrift. Louis, inzwischen zwölfjährig, machte sich an die Verbesserung und entwickelte mit einfachsten Mitteln die noch heute gebräuchliche Brailleschrift. Doch dieser Weg dorthin war schwer und steinig, wir Blinde zu leben hatten wurde von Sehenden bestimmt.
Mit viel Einfühlungsvermögen, der Autor Thomas Zwerina ist selbst erblindet und weiß wovon er schreibt, und historisch belegten Fakten wird das Leben Louis Braille spannend erzählt.