Rezension

Enttäuschende Fortsetzung

Der magische Blick (Die Chroniken der Götter 2) - Anke Unger

Der magische Blick (Die Chroniken der Götter 2)
von Anke Unger

Bewertet mit 1.5 Sternen

Der magische Blick - Die Chroniken der Götter 2 stammt von Autorin Anke Unger. Es ist der zweite Band der Götterchroniken-Reihe (Trilogie vermutlich?). Der erste Band, Göttin der Dunkelheit, konnte mich nicht wirklich überzeugen, aber ich wollte wissen, ob dieser Band nun sein wahres Potential offenbaren wird.

Die Magierin Areshva kämpft weiter im Geheimen gegen eine dunkle Göttin. Trotzdem muss sie sich gegen den Mann ihres Herzen Silvrin stellen, der eigentlich auf ihrer Seite ist und ihr dennoch im Weg ist...

Direkt am Ende von Teil 1 von Göttin der Dunkelheit setzt die Geschichte an. Wie im ersten Band wird in der dritten Person abwechseln hauptsächlich aus den Perspektiven der beiden Hauptprotagonisten Areshva und Silvrin erzählt. Es empfehlt sich, das Buch zeitnah an den ersten Teil zu lesen, da man ohne Umschweife mit der Geschichte fortfährt. Ich hätte mir hier eine gewisse Zusammenfassung der Situation zu bekommen bzw. einen kurzen Rückblick zu wagen, da nicht jeder Leser eine Reihe durchliest oder oft auf die Folgebände warten muss.

Aus dem Buch lassen sich zwei verschiedene Schreibstile herausfiltern. Der erste ist männlich und mehr aufs oberflächliche und offensichtliche fokussiert und der zweite ist eindeutig femininer mit viel Augenmerk aufs Emotionale und Tiefgründige.

Der Beginn war für mich persönlich ziemlich schleppend, da es viele banale Szenen gab, die um den heißen Brei herumreden bis es dann endlich einige Kapitel später zur Sache kommt. Leider zieht sich dieser Erzählstil durch die ganze Geschichte und diese Überveranschaulichung der Handlung ist nicht wirklich so fesselnd wie erhofft sowie ist eher zäh im Lesefluss.

Weiters ist die Geschichte eintönig und die sich in meinen Augen wiederholenden oder ähnlich aufgebauten Szenen sowie Dialoge mindern den Gesamteindruck der Erzählung ziemlich ab. Unvergesslich faszinierende und starke Metaphern findet man zur Genüge in diesem Band, aber dennoch können sie das Gesamtbild der Figuren und der Story nicht retten.

Im Vergleich zum ersten Teil kann man eine gewisse Figurenentwicklung erkennen, doch ich persönlich kann mich auch in diesem Band nicht mit den Figuren anfreunden. Aresha kommt für mich unsympathischer denn je rüber, ist unhöflich und naiv. Silvrin hingegen ist zwar nett und mutig, aber für meinen Geschmack zu verträumt und selbstüberschätzend. Vor allem in den Kämpfen kommen mir beide Protagonisten wie Kinder in einem Fantasiekriegsspiel vor.

Zum Ablauf kann man sagen, dass es im Vergleich zum Buch „Göttin der Dunkelheit“ stärkere Zusammen zwischen den Erzählsträngen erkennbar gab, aber dennoch erscheinen sie ziemlich sinnlos. Einige Passagen waren dramatisch gut angesetzt, aber nichts desto trotz konnte mich das Ende nicht überzeugen und war noch enttäuschender als der erste Band.

Fazit:
Der magische Blick ist leider keine gelungene Fortsetzung der Chroniken der Götter-Reihe und konnte durch eine abgeflachte Monotonie in der Erzählung, ziemlich kindlichen Protagonisten sowie durch ein enttäuschendes Ende leider nicht überzeugen.

Der magische Blick erhält von mir 1,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)