Rezension

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Ergfreifend und beängstigend - oft gibt es nur einen schmalen Grat zwischen Opfer und Täter

Marie spiegelt sich - Isabella Archan

Marie spiegelt sich
von Isabella Archan

Bewertet mit 4 Sternen

n einem heißen Augustsommer in Köln verschwindet die 13-jährige Tessa spurlos. Ihre Eltern sind völlig verzweifelt, denn ihr einziges Kind ist absolut unproblematisch und zuverlässig. Niemals würde sie weglaufen und ihre Eltern in solche Panik und Angst versetzen. Kurze Zeit später findet man Tessas Leiche in einem See im Blücherpark.

Einige Jahre später verschwindet von heute auf morgen wieder ein 13-jähriges Mädchen. Marie, ebenso blond wie Tessa. Doch die Polizei sieht hier eigentlich keinen Zusammenhang zu dem alten Fall. Dieser lag ganz anders. Einzig die österreichische Austausch-Polizistin Willa, die ihre Kollegen bei diesem Fall unterstützt,  beschäftigt ein unbewußtes Gefühl, daß die beiden Fälle doch Gemeinsamkeiten aufweisen.

Marie ist einfach verschwunden, niemand hat etwas gesehen oder gehört. Ihre geschiedenen Eltern sind nicht vermögend und es geht auch keine Lösegeldforderung ein. Was ist geschehen? Wie wird es Marie ergehen? Unterdessen findet sich das Mädchen völlig verängstigend in der Dunkelheit wieder und kann sich nicht erinnern, wie sie hierher gelangt ist.

Ein sehr emotionaler Kriminalroman, bei dem der Leser das Innenleben von Opfer und Täter sehr gut kennenlernt und zudem erfäht, wie schmal der Grat zwischen Opfer und Täter oft sein kann. Die Autorin bedient sich oft einer ungewöhnlichen, aber intensiven Sprache, um uns Maries Gedanken und die des Täters richtig bildhaft dazurstellen. Eindringlich taucht man dabei als Leser in die Gefühlswelt dieser Personen ein. Auch die Nebenfiguren sind gekonnt gezeichnet und lassen diesen eindringlich verfassten Kriminalroman noch lange nachwirken.