Rezension

Erschreckend realistisch

In ohnmächtiger Wut
von K. J. Weiss

Inhalt: Als der couragierte Lehrer Jens Baumgard zufällig sieht, wie der Schulschläger Sascha einen ausländischen Mitschüler zusammenschlägt kann er nicht wegsehen. Er überzeugt eine weitere Schülerin eine Zeugenaussage zu machen und gerät dadurch selbst ins Visier einer brutalen Gang. Denn Saschas Bruder ist ein Neonazi und er tut alles um seinen Bruder zu rächen.

 

Meinung: „In ohnmächtiger Wut“ ist ein erschreckend realistischer Roman über Gewalt und Zivilcourage im deutschen Rechtssystem. Im Mittelpunkt stehen der Lehrer Jens Baumgard und seine Familie. Nachdem Jens nicht länger die Augen verschließen will gerät er schnell auf die Abschussliste einer rechten Gruppierung. Der Terror gegen die gesamte Familie fängt klein ein und wiegelt sich dann immer weiter hoch. Die Polizei ist machtlos und auch einige Kollegen wenden sich bald ab. Das ganze Buch über waren die Angst und die Hilflosigkeit der Familie zu spüren und ich konnte ihre gesamte Gemütslage stets gut nachvollziehen. Die Autorin schreibt sehr realistisch und echt und ihre Figuren sind alle sehr gut durchdacht.

Erzählt wird aus den verschiedenen Blickwinkeln von Jens und seiner Familie, so dass ich mich in jeden gut hineinversetzen konnte.

Und während die Angst immer größer wird, häufen sich die Konflikte innerhalb der Familie.

Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Es zeigt sowohl die Schwächen des deutschen Rechtssystems, als auch die Brutalität rassistischer Gruppen deutlich auf. Und es erzählt die Geschichte eines mutigen Lehrers, der sogar sein eigenes Leben und das seiner Familie in Gefahr bringt, um den Terror zu bekämpfen. Ausserdem bringt die Geschichte den Leser zum Nachdenken. Darüber wie man selbst gehandelt hätte und ob man selbst den Mut gehabt hätte zu helfen und zur Polizei zu gehen.

 

Fazit: Realistisches Buch über Zivilcourage, rechte Gruppierungen und das Leiden eines Lehrers, der Mut bewiesen hat. Sehr zu empfehlen.