Rezension

"Es ist Zeit zu Leben - genau jetzt!"

Death - Melvin Burgess

Death
von Melvin Burgess

Bewertet mit 4 Sternen

Der 17-jährige Adam Whitely besucht zusammen mit seiner Freundin Lizzie Hollier das Konzert von Jimmy Earle. An sich nichts besonderes, doch dieses Konzert ist anders, denn Jimmy hatte bekannt gegeben, dass er vor acht Tagen Death zu sich genommen hat. Wenn dies den Tatsachen entspricht, wird Jimmy am Ende des Konzertes sterben und Mitglied des Klub 27 sein, denn Death ist eine Droge aus der Sterbehilfe, die eigentlich unheilbar Kranken einen schnellen und schmerzlosen Tod bescheren soll. Sobald man sie eingenommen hat, erlebt man die beste Woche seines Lebens - doch der Preis ist hoch, denn Death ist immer tödlich. Tatsächlich geschieht das, was alle erwartet haben - Jimmy stirbt und ganz Manchester ist in Aufruhr, denn Jimmy war ein Idol, bereits zu diesem Zeitpunkt war Death die erste Wahl bei Selbstmorden von Teenagern, doch nunmehr ist der Droge Tür und Tor geöffnet worden.

 

Doch dies ist erst der Anfang einer Tragödie, die über Adam hereinbricht. Die Gesellschaft ist gespalten, die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Adams Familie geht es nicht sonderlich gut, nachdem sein Vater durch einen Unfall Invalide wurde, bringen seine Mutter und sein älterer Bruder Jess die Familie durch. Adam hatte die Hoffnung, im Fussball erfolgreich zu sein, doch diese Hoffnung hat sich zerschlagen. Kurz nach dem Konzert bekommt seine Familie einen Trauerumschlag zugestellt - mit diesem geben die Zeloten, eine Widerstandsgruppe, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt, den Tod ihrer Kämpfer/Mitglieder bekannt. Adams Familie war bis dahin nicht bewusst, dass Jess Mitglied der Zeloten war und jetzt, wo er tot ist, sieht es noch düsterer für die Zukunft aus.

 

Als es auch noch zu einem Streit mit Lizzie kommt, sieht Adam keinen anderen Ausweg mehr - er nimmt Death. Nun steht ihm die genialste Woche seines Lebens bevor und sein Ziel ist es, seine eigene Draufgeh-Liste abzuarbeiten. Er schafft es tatsächlich, sich mit Lizzie auszusöhnen, denn mit ihr will er seine letzte Woche verbringen, doch er ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass dies die schlimmste Woche seines Lebens werden wird, denn was euphorisch beginnt, endet im Grauen ...

 

 

"Es ist Zeit zu Leben - genau jetzt!" Der Plot wurde abwechslungsreich und spannend erarbeitet. Besonders gut hat mir hier gefallen, dass sich nach und nach ein Bild des gesellschaftlichen Gefüges herauskristallisiert und somit auch dem Leser nach und nach klar wird, warum so viele Jugendliche Death schlussendlich für ihren einzigen Ausweg halten. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, hier hätte ich mir jedoch mehr Emotionen gewünscht. Manchmal kamen die Dialoge bzw. Gedankengänge der einzelnen Figuren etwas "gestelzt" daher. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hier um ein Jugendbuch zur Thematik "Tödliche Droge" und "Gesellschaftlichen Aufruhr" handelt, dass mich gut unterhalten hat, wenn es auch kleinere Schwächen aufweist.