Rezension

eine tolle Idee schlecht umgesetzt

Death - Melvin Burgess

Death
von Melvin Burgess

Bewertet mit 1 Sternen

Death ist eine neue Droge. Eigentlich war sie für die Sterbehilfe entwickelt worden. Nimmt man eine der Pillen, fühlt man sich sieben Tage lang supergut und könnte Bäume ausreißen. Am achten Tag dann stirbt man ohne Schmerzen, ohne weitere Anzeichen. Die Jugendlichen von Manchester haben diese Droge für sich entdeckt. Endlich gibt es einen Ausweg aus dem trostlosen Leben. Schon lange haben sie keine Hoffnung mehr. Die wenigen Reichen werden immer reicher und die vielen Armen immer ärmer. Aber es ist schwer an die Pillen zu kommen, denn sie sind teuer.

Da kommt der Musiker Jimmy Earle gerade recht. Er hat Death genommen und hat seinen Tod auf der Bühne inszeniert. Und nach seinem Tod kommt es zu Ausschreitungen in der Stadt von den euphorisierten Jugendlichen, die ihrem Zorn Luft machen. Verstärkt wird alles durch die Zeloten, einer Untergrundbewegung, die die Machtverhältnisse ändern will und den Menschen wieder eine Zukunft und damit Hoffnung geben will. Und mitten in diesen Ausschreitungen werden plötzlich Death-Pillen verteilt.

Die beiden Jugendlichen Adam und Lizzie sind auf dem Konzert gewesen. Sie sind noch kein Paar, aber Adam wünscht es sich. Doch Lizzie lässt ihn noch zappeln. Dann geht für Adam alles schief – und aus einer plötzlichen Idee heraus schluckt er Death.

Das Buch fängt rasant an mit dem Konzert und den Ausschreitungen. Genau wie Lizzie und Adam wird man von den Geschehnissen einfach mit gerissen. Und mit dem Schlucken der Tablette erreicht das Buch einen Höhepunkt und man fragt sich, wie es nun für Adam weiter geht, was die Droge mit ihm anrichtet und wie er die letzten Tage seines Lebens verbringt. Doch stattdessen kommt eine neue Person ins Spiel, die meines Erachtens völlig fehl am Platz ist. Ein abartiger Psychopath namens Christian taucht auf und bringt Lizzie in ihre Gewalt. Gegen ihn wirkt Hannibal Lecter wie ein braves Kindergartenkind. Im Folgenden geht es dann nur noch am Rande um die Droge und ihre Folgen.

Mir gefiel der Anfang des Buches sehr gut und ich hoffte auf eine wirklich gute Lektüre. Aber nachdem Adam die Pille geschluckt hat, wird es nur noch abartig und oberflächlich. Ich habe bis zum Schluss nicht wirklich verstanden, wo eigentlich das Problem in der Gesellschaft liegt und was die Zeloten verändern wollen. Und Christian wirkt in diesem Buch völlig fehl am Platz. Seine Methoden sind mir zutiefst zuwider und ich habe mich geekelt, musste mich zwingen, das Buch zuende zu lesen. Zum Ende hin flacht dann alles ab. Die lange Verfolgungsjagd fand ich eigentlich nur noch langweilig. Viele begonnene Ansätze wurden nicht ausgeschöpft oder zuende gebracht. Alle Persönlichkeiten bleiben blass, nur Lizzie und Adam bekommen wenigstens ein klein wenig Farbe.

Fazit: Eine tolle Idee, aber sehr schlecht umgesetzt.