Rezension

Es sollte im Geschichtsunterricht gelesen werden!

Kreuzwege am Oderstrom
von Ursula Waage

Bewertet mit 4 Sternen

Die Erlebnisse des polnischen Mädchens Danuta und des deutschen Mädchens Ulrike vor und während des zweiten Weltkrieges werden in diesem Buch beschrieben. So unterschiedlich die beiden Kinder auch aufwachsen, so sehr gleicht der Krieg ihr Leben an. Schließlich kommen beide nach Breslau, wo sie schwer arbeiten müssen. Sie helfen beide beim Ausbau einer Rollbahn für einen Flugplatz und arbeiten nur ein paar hundert Meter voneinander entfernt, ohne sich jemals zu begegnen. Erst viele Jahre später, beim Mitwirken in einem Fernsehbericht, stellen sie ihre Gemeinsamkeiten fest und treffen sich. Daraus wird eine tiefe Freundschaft.

Das Buch ist kein rührseliger Roman, sondern eine Aufreihung der Ereignisse. Gerne hätte ich mehr von Danuta gehört. Die Autorin erzählt ihre eigenen Erlebnisse als Ulrike sehr sachlich und nüchtern. Sie will kein Mitleid erregen. Deshalb klingt wohl alles etwas emotionslos. Gerade deshalb wäre das Buch sehr gut geeignet, in den Schulen im Geschichtsunterricht gelesen und diskutiert zu werden. Es könnte so einen Beitrag leisten, Verständnis für die Vergangenheit aufzubringen und Warnung für die Zukunft sein