Buch

Kreuzwege am Oderstrom

von Ursula Waage

Dieses Buch zeichnet den authentischen Lebensweg zweier Frauen nach, die mit der Stadt Breslau eng verbunden sind. Die eine - eine Deutsche - wuchs in der damaligen niederschlesischen Hauptstadt in einer Arbeiterfamilie auf und musste sie 1947 für immer verlassen. Die andere - eine gleichaltrige Polin - hat es 1941 als Zwangsarbeiterin nach Breslau verschlagen und wählte diese Stadt zur neuen Heimat, nachdem ihre Existenz in Polen durch den II. Weltkrieg zerstört war. Das Buch gewährt dem Leser einen Einblick in das ärmliche Milieu einer deutschen Arbeiterfamilie im Zeitraum zwischen beiden Weltkriegen, in dem die Deutsche aufwuchs. Dem gegenüber steht das sorgenfreie Heranwachsen einer adligen Polin, bis die Katastrophe des II. Weltkrieges über beide Jugendliche hereinbrach und ihr Leben entscheidend veränderte. Ihre Wege kreuzten sich auf wundersame Weise, ohne dass sie je einander in den Kriegsjahren begegneten, obwohl sie in der gleichen Stadt lebten. Parallelen ergaben sich, als beide 1945 - die eine als Zwangsarbeiterin, die andere unter dem Zwang des Kriegsrechtes - in der zur 'Festung' ernannten eingeschlossenen Stadt aus den Trümmern der Wohnhäuser, zweier Kirchen sowie des Staatsarchivs einer von den Deutschen zu diesem Zweck selbst zerstörten Prachtstraße ein Rollfeld für Flugzeuge bauen mussten. Beide Sechzehnjährigen arbeiteten etwa im Abstand von 100-200 m unter ständigem Beschuss der sowjetischen Streitkräfte an diesem Objekt, ohne dass sie eine Ahnung von der Existenz der Leidensgenossin hatten. Ihre Wege trennten sich nach der Vertreibung der Deutschen aus der nun Wroclaw genannten Stadt. Beide Frauen waren nach dem II. Weltkrieg unter schwersten Bedingungen damit beschäftigt, sich in ihrer neuen Heimat eine Existenz aufzubauen. Nach fast sechs Jahrzehnten führte das Schicksal sie doch zusammen: Sie lernten sich anlässlich ihrer Aussagen als Zeitzeuginnen zu einer Fernsehdokumentation über den Untergang der Stadt Breslau am Ende des II. Weltkrieges kennen und schätzen. Seitdem stehen sie miteinander in ständiger freundschaftlicher Verbindung. Möge ihre Freundschaft symbolisch sein für das friedliche Zusammenleben ihrer beider Völker in einem einigen Europa.

Rezensionen zu diesem Buch

Lesenswertes Buch gegen das Vergessen

Ursula Waage beschreibt in „Kreuzwege am Oderstrom“ die Schicksale zweier Frauen in Breslau während des zweiten Weltkrieges. Beide Frauen arbeiteten zwangsweise als junge Mädchen nur wenige Meter auseinander an der Flughafenrollbahn. Sie lernten sich damals nicht kennen, sondern erst Jahrzehnte später im Rahmen einer TV-Produktion. Die eine ist die Polin Danuta, die aus einer reichen Familie stammt. Im Krieg jedoch verlieren sie Hab und Gut und werden Zwangsarbeiter in Breslau. Die...

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Lesenswertes Buch gegen das Vergessen

Ursula Waage beschreibt in „Kreuzwege am Oderstrom“ die Schicksale zweier Frauen in Breslau während des zweiten Weltkrieges. Beide Frauen arbeiteten zwangsweise als junge Mädchen nur wenige Meter auseinander an der Flughafenrollbahn. Sie lernten sich damals nicht kennen, sondern erst Jahrzehnte später im Rahmen einer TV-Produktion. Die eine ist die Polin Danuta, die aus einer reichen Familie stammt. Im Krieg jedoch verlieren sie Hab und Gut und werden Zwangsarbeiter in Breslau. Die...

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Es sollte im Geschichtsunterricht gelesen werden!

Die Erlebnisse des polnischen Mädchens Danuta und des deutschen Mädchens Ulrike vor und während des zweiten Weltkrieges werden in diesem Buch beschrieben. So unterschiedlich die beiden Kinder auch aufwachsen, so sehr gleicht der Krieg ihr Leben an. Schließlich kommen beide nach Breslau, wo sie schwer arbeiten müssen. Sie helfen beide beim Ausbau einer Rollbahn für einen Flugplatz und arbeiten nur ein paar hundert Meter voneinander entfernt, ohne sich jemals zu begegnen. Erst viele Jahre...

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Interessante Lektüre

"Kreuzwege am Oderstrom" von Ursula Waage ist ihre Geschichte. Sie wurde 1928 in Breslau geboren und erzählt in diesem Buch Episoden aus dem 2. Weltkrieg und danach, als sie mit ihrer Familie 1947 Breslau für immer verlassen musste. Der erste Teil hingegen erzählt von Danuta, Polin, die 1941 als Zwangsarbeiterin nach Breslau kam und dort noch heute lebt. Aufgrund einer Fernseh-Dokumentation lernten sich die beiden Frauen kennen und erkannten, dass sie eine Weile fast nebeneinander lebten und...

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Rezension zu "Kreuzwege am Oderstrom" von Ursula Waage

Ein bewegendes Stück Zeitgeschichte:

DANUTA: 1928 geboren, Kind einer polnischen Adelsfamilie.Urgroßvater war ein polnischer Graf, der eine deutschstämmige Frau heiratete. Die Familie genoss im Ort hohes Ansehen. Die Kinder werden auf eine Privatschule geschickt. Hier lernen sie u.a. französisch und deutsch.
Mit dem Einmarsch der Deutschen in Breslau wurde die Familie unter Zurücklassung ihres gesamten Hab und Gutes, aus dem Haus verwiesen. Sie kamen bei der Großmutter unter....

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Weitere Infos

Art:
Hardcover
Genre:
Politik Geschichte
Umfang:
128 Seiten
ISBN:
9783942025409
Erschienen:
September 2010
Verlag:
fhl Verlag Leipzig
8.25
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4.2 (4 Bewertungen)

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