Rezension

Etwas oberflächlich aber unterhaltsam

Die Pan-Trilogie: Band 1-3 - Sandra Regnier

Die Pan-Trilogie: Band 1-3
von Sandra Regnier

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt beziehe ich mich nur auf den Anfang im ersten Teil, um nicht zu spoilern.

Lee Fitzmor ist im Auftrag der Elfenwelt unterwegs und sucht die Auserwählte, die Prophezeite, die seine Braut werden soll, doch Felicity Morgan ist alles andere als die umschwärmte Schönheit, die er sich gewünscht hätte. Zu allem Überfluss hat er sie auch noch mit einer anderen Felicity verwechselt, die seit seinem Kuss wie eine Klette an ihm  hängt.

Felicity Morgan selbst kann nichts mit der Aufmerksamkeit anfangen, die der attraktive Lee ihr schenkt. Sie wird von allen nur „City“ genannt, ist mollig, hat eine Zahnspange und ihre Klamotten sind mehr zum Wohlfühlen als gut aussehen gedacht. Sie gehört zur „Loser-Clique“ der Schule und kann sich nicht vorstellen, was der umschwärmte Lee von ihr will.

Doch mit der Zeit gewöhnt sie sich daran, im Unterricht ständig neben ihm zu sitzen, fängt an, seine Komplimente und Nettigkeiten zu genießen, doch sie merkt, dass an ihm etwas besonderes ist – etwas, das ihr unheimlich vorkommt. Als sie dann auch noch seltsame Visionen bekommt hängt sie schon mitten in einer Geschichte, deren Handlung mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat.

Meine Meinung

Ich bin etwas hin- und hergerissen bei der Beurteilung dieses Dreiteilers - die Idee ist wirklich gut, aber bei der Umsetzung hat es für mich leider etwas gehapert.

Die Geschichte wird bestimmt von einem jugendlichen Schreibstil mit einer leichten, flüssigen Sprache, der mich in relativ kurzer Zeit durch den dicken Wälzer geführt hat. Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Felicity erzählt. Der phantastische Teil steht anfangs eher im Hintergrund, nur der Prolog weist darauf hin, dass übersinnliche Kräfte im Hintergrund wirken - erst einmal landet man mitten in einer Highschool Love Story. Das war für mich sehr überraschend, aber ich konnte mich gut damit arrangieren, da ich ohne Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Es gibt auch einige kleinere Situationen, die mich an Twilight erinnert haben – trotzdem ist es absolut nicht damit zu vergleichen!

Die Hauptfigur ist Felicity Morgan, von den meisten nur City genannt, von Lee Fitzmor bald liebenswert Fay. Felicity ist alles andere als ein schlankes, modebewusstes Mädchen und gerade das macht sie einem so sympathisch. Sie hat einen witzigen Humor, hält zu ihren Freunden und hat ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein.
Die Wandlung, die sie nach der Begegnung mit Lee Fitzmor durchmachen wird, verändert ihr Leben total. Aber auch wenn sich viel von dem Wandel in Äußerlichkeiten zeigt, spiegelt sich das auch in ihrem Inneren wider. Die Solidarität mit all ihren Freunden hat mich sehr beeindruckt und trotz kleinerer Zwistigkeiten halten sie immer zusammen.
Auch alle anderen Charaktere haben eine gewisse Tiefe und sind sehr authentisch rüber gekommen. Vor allem natürlich auch Lee – er ist geradezu perfekt, nicht nur in seinem Aussehen und seinem Charme; auch seine unermüdlichen Bemühungen um Felicity und seine Fürsorglichkeit machen die nicht unattraktive Arroganz wieder wett. Es wurde mir oft warm ums Herz, wie sehr er sich um sie bemüht.

„Es hat deinen Rhythmus angenommen“, sagte er leise. „Unsere Herzen schlagen im Gleichklang. Wenn deines stolpert, stolpert auch meins. Wenn deines schmerzt, schmerzt auch meines. Zwei Herzen, verbunden zu einem.“ Pos. 12315 (ebook)

Erst im zweiten Teil des ersten Bandes geht es richtig los mit den phantastischen Elementen. Es war spannend zu verfolgen, wie Felicity immer mehr in diese "andere Welt" gezogen wird und sich heraus kristallisiert, was hinter Lees Auftauchen steckt. Ab dem zweiten Buch war mir dieser Aspekt etwas zu konfus. Der Versuch, viele verschiedene Motive aus der Fantasy zusammen zu bekommen, ist für mich nur teilweise gelungen, denn es wirkte auf mich oft planlos und undurchschaubar.

Sehr kurzweilig und mit viel Humor habe ich den ersten Teil genossen, dagegen war der zweite etwas enttäuschend. Die Handlung war sehr überladen und oberflächlich gehalten, viele Szenen wirkten konstruiert und nicht ausgereift. Hier haben sich doch einige Fehler in der Handlung eingeschlichen, zusätzlich zu Rechtschreibfehlern. Im dritten Buch waren die Ereignisse wieder greifbarer, dafür wirken Felicitys Gefühle etwas diffus und nicht mehr so glaubwürdig. Es wurde nicht alles aufgeklärt, trotzdem war es ein spannendes Finale mit einem passenden Abschluss.

Fazit

Wenn man sich auf eine phantastische Teenie Komödie mit Zeitsprüngen einlassen kann, die kurzweilig, aber ohne große Ansprüche auskommt, kann ich die Trilogie auf jeden Fall empfehlen. Mir persönlich war sie etwas zu seicht, trotzdem hab ich sie gerne gelesen und sie hat mich gut unterhalten.

Vielen Dank an den Carlsen impress Verlag für das Rezensionsexemplar

© Aleshanee
blog4aleshanee.blogspot.de

Die komplette PAN Trilogie in einem
„Das geheime Vermächtnis des Pan“
„Die dunkle Prophezeiung des Pan“
„Die verborgenen Insignien des Pan“