Rezension

Fantastische Geschichte, die leider durch die schwachen Protas gedrückt wird

Die Pan-Trilogie: Band 1-3 - Sandra Regnier

Die Pan-Trilogie: Band 1-3
von Sandra Regnier

Bewertet mit 3 Sternen

Bei diesem Roman muss man wirklich im Hinterkopf behalten, dass es ein Jugend / Fantasy Roman ab 14 Jahren ist. Besonders in der einfachen Sprache und dem locker leichten Schreibstil macht sich das bemerkbar. Was keines falls negativ gedeutet werden sollte. Allerdings sind mir im Laufe der 3 Bände immer häufiger Fehler aufgefallen, die dann letztendlich den Lesefluss beeinträchtigen.

 

Felicity Morgan, auch City, Feli oder Fay genannt, ist zu Beginn der Trilogie das typische Moppelchen mit fadem und ungepflegtem Erscheinungsbild. Sie ist gerade 18 Jahre alt, besucht das College und hilft regelmäßig im Pub ihrer Mutter aus.

Nachdem Lee (auf den ich später zurückkommen werde) auf der Bildfläche erscheint, entwickelt sich Fay ziemlich rasch und zur Überraschung aller Anderen zum Männermagneten. Die hübschesten Kerle buhlen um ihre Gunst. Von de ein oder anderen lässt sie sich auch gerne umgarnen, jedoch nicht von Lee, der sich ebenfalls um sie bemüht.

Im Laufe der Zeit bemerkt Fay einige seltsame Fähigkeiten an sich, die seit Lees Erscheinen immer deutlicher werden. Und kurzerhand wird sie von der gemiedenen und langweiligen Schülerin zur prophezeiten Retterin der Elfenwelt.

 

Mit dieser weiblichen Hauptfigur bin ich nur schwerlich warm geworden. Sie kommt mit ihrem Verhalten wesentlich jünger rüber als 18 Jahre. Zwar begreift sie recht schnell, dass Lee nicht das ist, was er vorgibt zu sein, doch sie lässt sich mit fadenscheinigen Erklärungen abspeisen. Obwohl sie sich zunächst sichtbar fürchtet, akzeptiert sie viel zu schnell Lees Ausreden und hinterfragt diese kaum. Auch macht sie eine ganze Weile den Eindruck etwas begriffsstutzig zu sein. Erst mit der Weile macht sie eine positive Entwicklung, fordert für sie wichtige Erklärungen ein und lässt nicht mehr gänzlich auf sich rumtrampeln. Trotzdem bleibt sie bis zum Schluss etwas naiv und für mich eine schwache Protagonistin mit vielen Selbstzweifeln und Unsicherheit.

 

Leander FitzMor oder auch Lee ist ein Halbelf, der laut einer Prophezeiung der Retterin der Elfenwelt versprochen ist. Also macht er sich auf die Suche nach Felicity um seine Zukünftige kennenzulernen. Er gibt sich als neuer Mitschüler am College aus um so die Prophezeite für sich zu gewinnen und sie mit einem Kuss an sich zu binden.

 

Auch Lee ist nicht der überzeugendste Charakter. Er ist bildhübsch und ein Charmeur wie er im Buche steht. Er lässt kaum einen Flirt aus und dass das nicht gerade gut bei der unsicheren Fay ankommt, bemerkt er meiner Meinung nach erst viel zu spät.

Auch als Fay hinter sein Geheimnis kommt und die Veränderungen an sich selbst bemerkt, klärt er das Mädchen nicht auf. Was die Sache insgesamt weniger kompliziert gemacht hätte.

Positiv an Lee fand ich allerdings, dass er Fay nichts von der vorherbestimmten Verlobung erzählt. Er verliebt sich wirklich in sie und möchte, dass sie diese Gefühle aus freien Stücken erwidert und nicht weil ein uraltes Buch es vorschreibt.

 

Neben den beiden Protagonisten tauchen in 3 Bänden natürlich auch viele Nebencharaktere auf. Einige abgrundtief nervig wie beispielsweise Fays Schwester und die Mutter, manche liebenswert wie Fays Freunde und einer, der an dieser Stelle unbedingt Erwähnung finden sollte: Ciaran, Lees Cousin.

Nicht nur das er eine recht entscheidende Rolle spielt, er ist dank seiner Art und seiner gesamten Erscheinung zu meinem Lieblingscharakter geworden. Er ist die große Überraschung in der Geschichte, Aber mehr kann ich spoilertechnisch gar nicht dazu sagen.

 

Jetzt aber zur Geschichte selbst. Grob zusammengefasst, geht es um eine Prophezeiung, die besagt, dass Fay entweder die Rettung oder aber der Untergang der Elfenwelt bedeutet. Mit ihrer Geburt sollen die Insignien Pans verschwunden sein und nur ihr sei es vergönnt diese wieder zu finden.

Lee, der zudem noch in der Zeit reisen kann, wird beauftragt die Sicherheit der Elfen durch einen Kuss Fays zu gewähren und die verschollenen Insignien mit ihrer Hilfe aufzuspüren.

Im Endeffekt geht es aber um weit mehr als erwartet, nämlich um einen uralten Machtkampf.

 

Nach Band 1 steht man noch irgendwie auf dem Schlauch. Von der Prophezeiung hat man schon mal gehört, was das alles zu bedeuten hat, bleibt jedoch schleierhaft. Auch Fay ist ein einziges Mysterium. Sie hat typisch elfische Fähigkeiten ohne jeden ersichtlichen Grund und weiß selbst nicht richtig damit umzugehen. Was mich hier arg gestört hat, war, wie die Dinge zwischen Fay und Lee verlaufen. Lee redet dauernd um den heißen Brei, Fay läuft mit Scheuklappen durch die Welt und alles wird dadurch kompliziert. Arrg! Da mag man während des Lesens manchmal nur schreien. Am Ende folgt noch ein Cliffhanger der ganz gemeinen Sorte. Aber man kann ja sofort weiterlesen.

Band 2 bietet häppchenweise Aufklärung. Ich war stellenweise echt gefesselt. Hier ist wesentlich mehr Spannung und Handlung vorhanden. Der Ideenreichtum der Autorin hat mich fasziniert. Man darf mit überraschenden Wendungen rechnen und der Fantasie werden kaum Grenzen gesetzt. Trotzdem fand ich diesen Folgeband mitunter langatmig.

Was die Insignien Pans sind, weiß man auch noch immer nicht und die Sache zwischen den beiden Protas kommt ebenfalls nicht wirklich in die Gänge. Fay zweifelt noch mehr, was man sogar nachvollziehen kann, da Lee wie wild mit anderen Frauen flirtet. Aber man hat einfach das Gefühl, dass kann so nichts werden mit den Beiden.

Ich würde jetzt normalerweise sagen, dass sich die Protas echt kindisch verhalten. Aber behalten wir im Kopf, dass der Roman ab 14 Jahren ist. Dennoch spiegelt das Verhalten der Charaktere nicht deren Alter wieder.

Und auch hier am Schluss der fiese Cliffhanger.

Band 3 ist mit Abstand der rasanteste. Alles was bis dahin noch unklar war, wird aufgeklärt und oft nicht ganz unspektakulär. Die Teile fügen sich ineinander und einem geht so langsam aber sicher ein Lämpchen auf.

Fay und Lee finden endlich kompromisslos zueinander. Auch wenn diese Liebesgeschichte nicht wirklich viel Tiefe besitzt, empfinde ich sie insgesamt als gelungen, da sie nicht die Haupthandlung ausmacht.

 

Fazit und Bewertung

 

Es ist mir wirklich schwer gefallen mich mit den beiden Protagonisten anzufreunden. Dafür habe ich den ein oder anderen Nebencharakter richtig lieb gewonnen.

Die Geschichte selbst kann als Gesamtes durchaus überzeugen. Ich bin immer noch Hin und Weg von der fantastischen Vielfalt dieser Geschichte und das macht mir die Bewertung auch echt schwer.

Zum einen finde ich die Romane für junge Leser sehr ansprechend, zum anderen muss ich aber die Häufigkeit der Schreib- und Satzfehler kritisieren.

Insgesamt gibt es von mir gute

3***     

Kommentare

Yuliveea sagte am 20. November 2014 um 20:58

Eine tolle rezi. Stimme fast zu 100 % überein :)