Rezension

etwas schwächer als sein Vorgänger, dennoch spannend.....

Ohne Ausweg - Kathrin Lange

Ohne Ausweg
von Kathrin Lange

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung
Um die Terroristen zu stoppen, muss er einer von ihnen werden
Nach einem Bombenattentat am Brandenburger Tor ist der Berliner Sonderermittler Faris Iskander zu einer Art Undercover-Joker geworden. Man setzt ihn auf den mutmaßlichen Terroristen Muhammad al-Sadiq an, der aus dem Gefängnis heraus einen Terroranschlag in Berlin plant. Um an Sadiq heranzukommen, muss sich Faris als Islamist ausgeben und seine terroristischen Absichten glaubhaft unter Beweis stellen. Doch das ist nicht sein einziges Problem: Im Laufe der Ermittlungen stellen er und sein Team fest, dass außerdem ein rechtsradikaler Anschlag vorbereitet wird. Das Unterfangen wird immer gefährlicher, zumal in seiner Einheit nicht alle mit offenen Karten spielen …
Meinung
Dies ist schon der 3. Teil Faris-Reihe und ich durfte wieder mit dabei sein. Seine beiden Vorgänger „40 Stunden“ und „Gotteslüge“ konnten mich ja restlos überzeugen und dementsprechend setzte ich große Erwartungen in dieses Werk.
Ohne Prolog fing es diesmal an. Dafür würde das Buch in 3. Teile auf- und dann jeweils in mehrere kurze Kapitel unterteilt. Sofort war ich wieder im Geschehen drin, auch wenn es sich diesmal anders anfühlte. Keine Frage, Spannung zog sich wieder wie ein roter Faden durchs ganze Werk, dennoch nicht so nervenaufreibend und fesselnd, wie ich es von den Vorgängern gewöhnt war.
Von Anfang an wusste ich als Leser, wer der oder die Täter waren und deshalb konnte man das Ganze gut vorhersehen. Anders war auch, das Faris nicht gegen einen Täter kämpfen musste, denn diesmal gab es zwei „Mächte“. Nicht immer einfach, da es in der Handlung an manchen Stellen etwas verwirrend war. Viele unerwartete Wendungen und Ereignisse traten auf und gaben viele Fragen auf. Zum Schluss wurde alles aufgeklärt und es erschien mir dann auch ziemlich logisch.
Auch konnte ich von keinem Charakter sagen, ob er Freund oder Feind war. Somit blieben meine Sympathien für bestimmte Darsteller aus und ich konnte mich mit keinem so richtig identifizieren. Faris Iskander dagegen imponierte mir schon. Dies war wahrscheinlich sein emotionalster Fall und es zeigten sich mir weitere Facetten seinen umfangreichen Lebens auf. Manchmal dachte ich, "so ein Draufgänger", manchmal aber auch "Oh Gott, der tut mir leid". Die Umgebungsbeschreibungen waren wieder klasse. Mein Vorstellungsvermögen in diesem Gefängnis ging ins Überdimensionale und Kopfkino war laufend da.
Die Verbindung von islamistischen Terroristen und Rechtsradikalen ist ja ein sehr brandaktuelles Thema und bestimmt nicht leicht zu verarbeiten. Viel und gute Recherchearbeit setzt ein solches Werk voraus und dies hat die Autorin auch sehr gut veranschaulicht. Ihr Schreibstil war sehr fesselnd und bildgewaltig.
Fazit
„Ohne Ausweg“ war für mich einen Ticken schwächer als seine Vorgänger. Spannung war da, jedoch fehlte mir etwas das Faszinierende, bei dem man sofort weiterlesen muss und nicht mehr aufhören kann. Trotzdem fühlte ich mich sehr unterhalten und vergebe somit sehr gute 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.