Rezension

Etwas zu nüchtern-analytischer Blick auf die Liebe

Von Liebe und Einsamkeit - Elfriede Hammerl

Von Liebe und Einsamkeit
von Elfriede Hammerl

Bewertet mit 3.5 Sternen

Elf Erzählungen hat Elf-riede Hammerl (jaja, schlechtes Wortspiel…) in ihrem Band “Von Liebe und Einsamkeit” gesammelt und elf verschiedene Formen von Liebe beleuchtet. Dabei geht es um das Glück der Beziehung, den Verlust, die Traurigkeit, die Unzufriedenheit und immer wieder um das Vergleichen mit anderen.

Es ist ein stark analysierender Blick, den Elfriede Hammerl auf die Formen der Liebe wirft. Schlaglichtartig wird in fast allen Erzählungen eine Protagonistin beleuchtet, untersucht wie zufrieden sie ist in ihrer Beziehung, warum die Beziehung auseinanderging, was sie erwartet, was sie erhofft.

Da ist Nina, die Glück mit Wohlstand gleichsetzt, Isabella, die aus ihrer fast schon “arrangierten” Ehe auszubrechen wagt. Da ist die alleinerziehende Mutter, die sich endlich wieder verabredet, da ist die Beziehung zu einem Mädchen aus einem reichen Elternhaus, da ist der Seitensprung mit dem Mann der besten Freundin. Ganz unterschiedliche Konstellationen sind es also, die Elfriede Hammerl seziert.

Mir waren die Geschichten zum Teil zu spröde, die erzählerische, fabulierende Kraft fehlt ihnen oft. Stattdessen: Nüchterne Analyse, es wird konstatiert. Streckenweise lesen sich die Erzählungen wie Zusammenfassungen längerer Texte. Wo aber Elfriede Hammerl ins Erzählen kommt, wo Geschehenes nicht nur – zumeist rückblickend – berichtet wird, da macht das Lesen Spaß. Da spürt man den Witz und Esprit Hammerls. Mit wenigen Worten gelingt es ihr dann, Menschen zu entlarven, ohne sie vorzuführen.

Im Grunde genommen, passt das Cover optimal zu Hammerls Erzählungen: Sachlich und nüchtern die Erzählweise, ohne Schnörkel sind die Beziehungen wie die zwei Pappeln aufgedeckt, um zu untersuchen, wer sich in der Symbiose wie gebogen hat, wer mehr von der Beziehung profitiert hat…