Rezension

Facettenreiche Geschichte mit Schwächen!

Winterküsse im Schnee - Karen Swan

Winterküsse im Schnee
von Karen Swan

Zum Inhalt

Facettenreiche Geschichte mit Schwächen!

Allegra ist eine taffe Frau, die sich im Finanzwesen, unter lauter Männern, behauptet. Ihre Schwester Isobel (Iz) ist da ganz anders. Die junge Mutter lebt mit ihrem Mann ein beschauliches Leben. Sie kann Allegra nicht verstehen.
Allegra bekommt einen neuen Kollegen vor die Nase gesetzt, der ihr einen tollen Auftrag vor der Nase wegschnappt. Sam! Jedoch kann sie sich der Anziehungskraft zu Samiboy nicht entziehen. Nach einem Meeting verbringt sie mit ihm eine heiße Nacht. Danach wird sie ihn eh nicht mehr sehen. Falsch gedacht, liebe Allegra.
Allegra räumt mit iher Schwester den Speicher im Elternhaus aus. Sie finden eine wunderschön gearbeitete Kuckucksuhr und ein Adventskalenderkästchen.

Allegra erhält einen Anruf. Man hat die Überreste ihrer Großmutter in Zermatt gefunden.
Allegra kann das Ganze nicht verstehen. Sie haben ihre Großmutter vor ein paar Jahren beerdigt.
Wer ist die Frau in Zermatt?

Meine Meinung

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr schwer. Die ersten ca. 100 Seiten beschrieben fast ausschließlich Allegras Job im Finanzwesen. Damit habe ich wirklich nichts am Hut. Ich habe zu diesem Buch gegriffen, weil ich mich in weihnachtliche Stimmung bringen wollte. Mein Job ist auch sehr hart. Da kommt keine weihnachtliche Stimmung auf. Ich denke, so geht es jedem, der berufstätig ist. Auch für Mütter ist diese Zeit bestimmt sehr stressig. Da würde man dann schon gerne in einer Weihnachtsgeschichte in Stimmung kommen.

Das ich weiter gelesen habe, ist dem traumhaften Schreibstil der Autorin geschuldet. Trotz Finanzwesen habe ich durchgehalten. Das wurde dann auch belohnt.
Ab dem Moment, als die zwei Schwestern nach Zermatt reisten, kam eine schöne winterliche Stimmung auf.
Allegra und Iz suchten nach Antworten, was die angebliche Großmutter betraf, die seit 60 Jahren vermisst wurde. Sie verbanden den Aufenthalt in Zermatt mit einem Ski-Urlaub. Hüttenzauber und feiern war auch angesagt.
Das hat mir sehr gut gefallen. Eine betrunkene Allegra ist schon ein Erlebnis. Da spülte es den Finanzstaub weg.
Beschreibungen von der Winterlandschaft, nächtliche Ski-Fahrten konnten mir dann doch noch Weihnachts-Feeling vermitteln.

Nun zu Samyboy. Eigentlich wurde Allegra ja gebeten, in Zermatt mit dem Kollegen Sam und dem Kunden Zhous ein paar Tage Urlaub zu machen. Nach einem Eklat hatte Allegra aber abgelehnt.
Ich muss wohl nicht erwähnen, wem Allegra immer wieder über den Weg gelaufen ist in Zermatt.

Fazit

Eine Geschichte, die mich nach anfänglichen Schwierigkeiten verzaubert hat. Das Setting ist passend für eine weihnachtliche Geschichte.
Wir tauchen in die Welt der Super-Reichen ein, die ihr Geld an der Börse machen.
Allegra wird von ihrem Chef Pierre abwertend behandelt. Sie wendet sich von dem Unternehmen ab.

Wir machen Bekanntschaft mit dem Sohn von dem großen Imperium der Youngs. Zhous bräuchte dringend Hilfe, um sich von seinem Elternhaus zu lösen. Er sollte sich unbedingt mal um sein inneres Kind kümmern. Masse ist ein guter Freund von Zhous und besitze ein Cup-Cake Imperium.Masse erfüllt alle Klischees eines Italieners und hat einen an der Klatsche. :-)
Allegra hat an einem Erlebnis aus ihrer Kindheit zu knabbern. Dies treibt die steinreiche, erfolgreiche Zahlen Jongleurin stets zu Höchstleistungen an.
Die Mutter von Allegra und Isobel leidet an Alzheimer und lebt in einem noblen Pflegeheim, mit eigenem Pfleger.
Wunderschön, fand ich das Familiengeheimnis in der Geschichte. Viele Überraschungen warten auf den Leser. Besonder Erwähnung findet der Speicherfund.
Mir gefiel auch die Welt der Reichen. Ich tauche gerne in andere Welten ab.
Iz hat sich die Kniescheibe beim Skifahren verdreht. Sie wurde in das Luxushaus von Zhou Yong gebracht, wo sofort der eigene Leibarzt geordert wurde.
Wie würde es mir ergehen, nach einem Ski-Unfall? Mich würde man in die Notaufnahme mit stundenlanger Wartezeit bringen! Ein Roman ist schon was Schönes. :)

Eine Liebesszene, deren Ausgang von Anfang an klar ist. Klischee 1.
Masse der sich benimmt wie jemand aus der Kaffeewerbung. Klischee 2.
Ein hollywoodreifes Ende. Klischee 3.
Psychos, verpackt in Geldscheinen, hauchen der Geschichte Luxus pur ein. Klischee 4.

Ich mag so facettenreiche Geschichten. Ich mag verrückte Protagonisten. Ich mag unglaubliche Rettungsaktionen. So eine findet beim Skifahren statt. (Ich kenne mich beim Skifahren nicht aus und kann somit nicht beurteilen,  ob so eine Aktion möglich ist.)

Leider haben mich die Passagen, rund um das Finanzwesen, genervt. Sie haben in diesem Ausmaß nichts in einer Weihnachtsgeschichte verloren. Aber, Geschmäcker sind verschieden. Andere Leser lieben die genauen Beschreibungen vielleicht.
Sehr erwähnenswert finde ich den Schreibstil der Autorin. Er hat mich ein bisschen an Lucinda Riley erinnert.  Ich werde mit Sicherheit weitere Bücher von Karen Swan lesen.

Danke Karen Swan