Rezension

Fesselnd und episch, mit vielen inneren Konflikten

Heir of Fire - Sarah J. Maas

Heir of Fire
von Sarah J. Maas

Bewertet mit 5 Sternen

ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZU DEN VORGÄNGERN!

 

 

Inhalt:

Celaena Sardothien ist auf Verlangen des Königs, der nichts von ihrer wahren Herkunft ahnt, nach Wendlyn gereist. Doch dort muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen ... Und auch der König von Adarlan ruht nicht ...

Meine Meinung:

Der Fokus dieses Buch liegt auf der Konfrontation Celaenas mit ihrer Vergangenheit, und ebendiese Vergangenheit war ja schon immer ein rotes Tuch für sie. Und genau das ist einer der Punkte, die ich so gerne positiv an Celaena hervorhebe: Im Gegensatz zu jeder üblichen YA-Protagonistin hat sie absolut keine Lust, die erkorene Weltretterin zu sein oder ihr Geburtsrecht anzunehmen, auch wenn sie den König stürzen will. 
Somit ist das Buch geprägt von inneren Konflikten, und der Leser lernt einige Erinnerungen kennen, aber auch Hintergründe für ihr Verhalten. Generell entdeckt man eine ganz neue Seite an ihr, die sie ja bis dato immer verdrängt hat. Celaena macht eine große Entwicklung durch und verändert sich.
Und auch die Magie spielt nun eine viel größere Rolle, da diese in Wendlyn noch existiert. Daher erhält der Leser nun auch einen Einblick in die Welt der Fae, was ich sehr interessant fand, zumal kein Infodumping auftrat.

Celaena ist nun auch nicht mehr immer die überlegene Kämpferin, sondern erhält Gegner, die auf Augenhöhe sind oder ihr sogar überlegen. Dennoch bleibt sie ein starker Charakter - ganz unsere liebe Celaena, die mit ihrem Sarkasmus zum Grinsen bringt und eine legendäre Sagengestalt gedanklich mit „bitch“ bezeichnet. 
Und wenn einem ein Buch mit traurigen Erinnerungen Tränen in die Augen treibt, dann spricht das für sich, denke ich.

Zu meiner Überraschung erscheint in diesem Band eine neue Erzählperspektive, aus der Sicht einer Ironteeth Witch namens Manon. Ehrlich gesagt wollte ich diese Passagen immer möglichst schnell durchhaben, um wieder zu Celaena oder alternativ dem Leben in Rifthold zurückzukehren, auch wenn mir klar ist, dass diese Perspektive noch von Bedeutung sein wird, auch wenn auf den ersten Blick kein Bezug erkennbar ist.
Diese Absätze, die erstaunlich lang sind, geben einen neuen Blick in das Leben dieser Hexen, das, nun ja, ziemlich brutal ist. Aber dass die Autorin keine Bücher für Zartbesaitete schreibt, wissen wir ja bereits.

Auch in Rifthold lernt der Leser neue Charaktere kennen, zudem entwickeln sich auch Dorian und Chaol weiter. Generell erfährt man mehr über die düsteren Pläne des Königs.
Was die Liebesgeschichte angeht, so ist diese in diesem Teil quasi nicht existent. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass es in der Reihe auch nie ein Liebesdreieck oder mehr gegeben hat, weil Celaena grundsätzlich immer nur mit einem Mann zusammen ist, weil die anderen entweder tot, von ihr getrennt oder nur lose Flirts waren. Es macht das Buch auch authentisch, denn mal ehrlich, sie ist 18, da hat man einfach noch keine Beziehung für ewig und alle Zeit mit dem Einen.
Dafür, dass ein Großteil des Buches Celaenas Lernprozess beinhaltet, schafft es die Autorin, erstaunlich viel Action einzubringen. Wie auch die Vorgänger fesselte mich das Buch extremst und es fiel mir schwer, es aus der Hand zu legen.

Fazit: Fesselnde, epische Fortsetzung mit Konfrontation mit der Vergangenheit, inneren Konflikte und Weiterentwicklung der Protagonistin!