Rezension

Finale hätte etwas spektakulärer sein können

Die 100 - Heimkehr
von Kass Morgan

Bewertet mit 3 Sternen

Endlich haben sich die 100 auf der Erde eingelebt und Freundschaft mit einer der beiden Erdbewohnergruppen geschlossen. Doch im All geht der Sauerstoff aus und so machen sich die Bewohner schnellstmöglich auf den Weg zur Erde. Allerdings sorgt plötzliche Abfahrt dafür, dass die Landungsschiffe nicht richtig vorbereitet sind und eins nach dem anderen auf der Erde abstürzt. Clarke und ihre Freunde machen sich sofort auf, den Überlebenden zu helfen und bringen sie in ihr Camp. Doch darunter ist auch Vizekanzler Rhodes, der sich nicht auf die 100 verlassen und stattdessen lieber selbst das Kommando übernehmen möchte..

 

Obwohl es sich bei dem Band um das Finale der Reihe handelt, war ich insgeheim doch ein klein wenig enttäuscht. Dabei ist der Schreibstil wieder sehr gut, das Buch lässt sich toll lesen und auch durch die verschiedenen Erzählsichten von Bellamy, Wells, Clarke und Glass war das Buch wieder abwechslungsreich erzählt. Schön fand ich auch, dass Glass nun zusammen mit ihrem Freund Luke auf der Erde ankommt und sich so mit ihren Freunden endlich austauschen kann und diese beiden Erzählstränge zusammen geführt werden. Allerdings hört man dann nur noch sehr wenig von Glass, was wirklich schade ist, weil sie definitiv zu meinen Lieblingscharakteren zählt. Ebenfalls etwas schade fand ich hier, dass es keine Informationen gab, was nun mit den restlichen Bewohnern des Raumschiffes passiert, die keinen Patz mehr auf einem der Landungsschiffe bekommen haben. Hier hätte ich mir etwas mehr Informationen gewünscht.

Dennoch war der Anfang des Buches sehr gut gemacht, der Absturz spektakulär und mitreißend und auch danach wurde es nicht langweilig. Wie schon in Band 2 ist die Handlung mittlerweile auch komplett anders als die der Serie, sodass man durch diese nicht gespoilert wurde und nicht wissen konnte, in welche Richtung es nun weitergeht.

Gut gelungen war auch die Entwicklung der einzelnen Charaktere. Besonders Clarke, Bellamy und Wells sind nun nicht mehr die verunsicherten Teenager vom Anfang, die sich erst an ihre neue Umgebung gewöhnen müssen, sondern haben sich sehr weiterentwickelt. Sie übernehmen sofort die Verantwortung, den Abgestürzten zu helfen und wissen genau, was zu tun ist. Auf der Erde bewegen sie sich mittlerweile, als wären sie schon jahrelang dort zu Hause und sind so den Neuankömmlingen und Vizekanzler Rhodes um einiges voraus. Dadurch entsteht auch der Konflikt untereinander, da der Vizekanzler der Meinung ist, er müsse von nun an das Sagen haben und nicht einsieht, dass sich die Jugendlichen besser auskennen und gute Tipps haben. Diese Entwicklung gab der Geschichte noch einmal eine neue Richtung, die mir gut gefallen hat.

Die Handlung hat sich nach und nach weiter aufgebaut, dem großen Höhepunkt entgegen. Und hier liegt leider mein Hauptkritikpunkt: Denn das große Finale, auf das alles hingearbeitet hat, war für mich leider enttäuschend. Innerhalb weniger Seiten war alles vorbei, es gab wenig Spannung, wenig überraschendes und gerade im Vergleich mit dem aufregenden Anfang konnte das Finale bei mir leider nicht punkten. Dabei hätte ich mir besonders vom Ende dieses Bandes etwas besonders Großes und Überraschendes gewünscht.

Dazu muss zwar gesagt werden, dass die Autorin wohl mittlerweile beschlossen hat, einen vierten Band zu schreiben und somit dieser dritte Band nicht mehr das eigentliche Finale ist. Dennoch war er ursprünglich als solches geplant und dafür konnte er meinen Erwartungen leider nicht ganz ganz gerecht werden.

Dennoch fand ich das Buch insgesamt nicht schlecht und hätte mir einfach noch etwas mehr Spannung und Spektakel gewünscht. Wer die beiden Vorgängerbände bereits gelesen hat, sollte meiner Meinung nach unbedingt auch diesen dritten Band lesen, da sich trotz des fehlenden Höhepunktes trotzdem einiges tut und sich weiterentwickelt. Für mich gibt es daher 3 von 5 Herzen für Heimkehr und ich bin gespannt, was sich im vierten Band noch tun wird.