Rezension

Für mich ein Lesehighlight in diesem Jahr

Tage zum Sternepflücken - Kyra Groh

Tage zum Sternepflücken
von Kyra Groh

Bewertet mit 5 Sternen

Es gab keinen Zeitpunkt, zu dem ich das Buch freiwillig aus der Hand gelegt hätte. Als ich das Buch beedent habe, habe ich bei Instagram geschrieben, dass ich genau so aufgedreht wie übermüdet die letzte Seite umgeblättert habe und mit einem seeligen Lächeln ins Kopfkissen sinke. Das sagt - denke ich - alles.

Inhalt

Layla absolviert ein Musikstudium und finanziert ihren Lebensunterhalt durch einen HiWi-Job und Musikunterricht. Zeit für die Liebe hat sie nicht, denn auch ihre Familie braucht sie und ihre Unterstützung. Als sie ihren Professor bei der Organisation eines Uni-Musicals behilflich ist, begegnet sie Julius und landet kurz darauf mit ihm im Bett. Am nächsten Morgen eröffnet Julius ihr, dass er eine Freundin hat, doch Gefühle lassen sich nicht einfach so ausschalten.

Protagonisten

Layla hat sich einer privaten Hochschule für Musik für das Fach Saxofon eingeschrieben. Zeitlich ist sie sehr eingespannt, sowohl ihre Jobs, als auch ihre Familie nehmen sie in Anspruch. Sie hatte nie das Bedürfnis, sich im Orchester in den Vordergrund zu drängen und sagt von sich selbst, dass sie dafür zu wenig Rampensau ist. Da sie etwas mollig ist, empfindet sie es als etwas Besonderes, wenn ein Mann sich für sie interessiert. Von Julius ist sie vom ersten Moment an fasziniert.

Julius ist ein gut aussehender Gitarrist, Sänger und Songwriter mit einem eigenen YouTube-Channel. Sein Beziehungsstatus: Es ist kompliziert.

Meine Gedanken zum Buch

Layla strotzt nicht vor Selbstbewusstsein und zweifelt aufgrund einer früheren Beziehung auch an sich selbst. Als Leser müsste man Julius ab dem Moment verachten, in dem er Layla eröffnet, dass er eine Freundin hat. Allerdings hat Kyra Groh ihren Protagonisten auf eine Art in die Geschichte eingeführt, dass mir das sehr schwer gefallen ist. Die Komplikationen, die Julius in seiner Beziehung durchlebt, haben ihr übriges dazu beigetragen, dass er mir sehr sympathisch war.  Layla und Julius durchleben ein Wechselbad der Gefühle und die Autorin hat es geschafft, mich emotional mitzunehmen.

Aber die Autorin hat nicht nur die beiden Protagonisten wunderbar herausgearbeitet, sie hat auch allen Nebenfiguren einen ganz eigenen Charakter eingehaucht. Als ich beispielsweise im Klappentext gelesen habe, dass Laylas Mutter Glücksseminare gibt, hatte ich bereits die Schublade „durchgeknallt“ geöffnet, aber hinter dieser Frau steckt so viel, dass ich meine Meinung wieder überdenken musste. Von den Nebendarstellern ist mir besonders Laylas Bruder Nick, ein pubertierender Teenie, ans Herz gewachsen. Da Kyra Groh dieses Buch ihre Bruder gewidmet hat, habe ich mich mehr als einmal gefragt, wie viel  von ihrem Bruder in Nick steckt.

Der Schreibstil der Autorin hat mir schon in ihrem Buch „Pinguine leben nur einmal“ sehr gut gefallen, das war auch hier wieder der Fall. Die Geschichte ist humorvoll und unterhaltsam und ist natürlich mit einer ordentlichen Portion Romantik versehen, doch sie regt auch mehr als einmal zum nachdenken an. Das i-Tüpfelchen ist die Musik, die eine nicht unerhebliche Rolle in diesem Roman einnimmt, weil sie im Buch, wie im echten Leben Gefühle und Stimmungen transportiert.

Es gab keinen Zeitpunkt, zu dem ich das Buch freiwillig aus der Hand gelegt hätte. Als ich das Buch beedent habe, habe ich bei Instagram geschrieben, dass ich genau so aufgedreht wie übermüdet die letzte Seite umgeblättert habe und mit einem seeligen Lächeln ins Kopfkissen sinke. Das sagt - denke ich - alles.