Rezension

Für mich leider eher eine Qual

Retrum - Francesc Miralles

Retrum
von Francesc Miralles

Zum Inhalt:
Christian hat durch einen Unfall seinen Zwillingsbruder verloren und ist dadurch zu einem Einzelgänger geworden, der sich komplett von der Außenwelt abschottet. Bis, ja bis er 3 Jugendliche kennenlernt, die ihn sofort faszinieren. Sie scheinen sich vor nichts zu fürchten, vorallem nicht vor dem Tod. Zusammen übernachten sie auf Friedhöfen und unternehmen allerlei komische Dinge. Bis auch hier eines Tages ein unvorhersehbares Unglück geschieht und die Gruppe auseinander reißt. Christian wird erneut zum Einzelgänger, ihm bleibt nur das Mädchen Alba, welches sich sehr um ihn bemüht. Eines Tages jedoch steht scheinbar ein Geist vor ihm und Christian merkt, dass die Toten eben doch nicht ruhen, sondern darauf warten, dass er Rache übt.

Meine Meinung:
Wenn ich ehrlich bin, fällt es mir wirklich sehr schwer, eine Rezension über dieses Buch zu schreiben. Ich habe jetzt mehrere Tage darüber nachgedacht und die Geschichte sacken lassen und trotzdem weiß ich immernoch nicht so richtig, was ich von dem Buch halten soll.

Zunächst einmal, hat es sehr lange gedauert, bis ich überhaupt in der Geschichte drin war. Ich habe mich über fast die Hälfte vom Buch gequält, weil ich das Gefühl hatte, dass es nicht vorwärts geht. Ich muss es schlicht und einfach so sagen, die Geschichte hat mich zu diesem Zeitpunkt wahnsinnig gelangweilt.

Abgesehen davon, finde ich die Bezeichnung "Thriller" eine völlige Fehleinschätzung. Gegen Ende der Geschichte, wird es zwar echt nochmal spannend, aber die komplette Zeit davor, dümpelt sie so vor sich hin und das ist definitiv nicht das, was ich mir unter einem Thriller vorstelle!

Die Gestaltung des Buches hat mich dagegen positiv überrascht. Das komplett in Schwarz gehaltene Buch, inklusive der Seiten, ist auf jeden Fall ein Eyecatcher. Leider wird auch durch diese Gestaltung wieder etwas vermittelt, was so nicht so ganz zutrifft. Wirkt das Buch von seiner Äußeren Gestaltung doch sehr düster und gruselig, so ist der Inhalt das zumindest nicht auf ganzer Linie. Stellenweise ist es sicherlich etwas gruselig, wenn man sich vorstellt, dass die vier Jugendlichen auf einem Friedhof übernachten. Und natürlich ist die Geschichte auch düster, da ja durch den Tod von Christians Zwillingsbruder schon ein melancholischer Schatten über die Geschichte geworfen wird. Trotzdem habe ich aber aufgrund des Covers etwas anderes, spannenderes und gruseligeres erwartet.

Die Protagonisten haben alle irgendwie einen an der Klatsche. Sie sind zwar unverwechselbar gestaltet, aber so richtig sympathisch wird einem keiner. Stellenweise vielleicht Alba, aber das legt sich auch gegen Ende wieder. Mir waren die Protagonisten alle irgendwie zu anti und depri. Dadurch hat es das Buch richtig geschafft, mich mit runter zu ziehen. Das fand ich sehr schade, denn kein Einziger vermittelt irgendetwas positives. Das Buch wirkt so richtig hoffnungslos.

Was mir wiederum gut gefallen hat, sind die Zitate, die der Autor immer zu Beginn jedes Kapitels angebracht hat. Hierbei handelt es sich um Zitate von Autoren, die gut zu der Geschichte passen, da sie sich in der ein oder anderen Form fast immer mit Leben und Tod beschäftigen.

Der Ausgang der Geschichte, konnte mich dann zwar doch etwas überraschen, hat aber bei Weitem nicht den schleppenden Anfang ausgleichen können. Leider muss ich schon sagen, dass das Buch für mich eher eine Enttäuschung war. Die zwischendrin aufkommende Spannung konnte mich leider nicht richtig an das Buch fesseln. Und dass ich dann am Ende froh war, das Buch zuklappen und etwas Neues beginnen zu können, ist auch kein gutes Zeichen.

Fazit:
Ein Buch, das durch seine optische Gestaltung zu überzeugen weiß, leider aber nicht durch seinen Inhalt. Ich musste mich mehr durchquälen als alles andere und bin deswegen doch enttäuscht davon! Aufgrund der stellenweise auftretenden Spannung, reicht es gerade noch so für 2 Kerzen.

 

Kommentare

JeannyMeyer kommentierte am 16. September 2013 um 00:14

Das Buch wurde in Spanien sehr gehypet. Mir hat es auch nicht so gut gefallen. Es ist übrigens der erste Teil, auf Spanisch ist bereits der zweite Teil erschienen.