Rezension

Könnte ein wenig mehr Tiefe vertragen

Retrum - Francesc Miralles

Retrum
von Francesc Miralles

Bewertet mit 3 Sternen

Teenager Chris fühlt sich schuldig am Tod seines Zwillingsbruders und zieht sich in seine eigene Welt zurück. Seine Melancholie lebt er in der Stille von Friedhöfen aus und bevorzugt die Welt der schwarzen Romantik. So trifft er auf drei Anhänger der Gothicszene - zwei Mädchen und ein Junge-, die sich "Retrum" nennen. In dieser Gruppe fühlt er sich zunächst verstanden und gut aufgehoben. In die schöne Alexia, die angeblich auch ihre Zwillingsschwester verloren hat, verliebt er sich sogar, obwohl seine hübsche Mitschülerin Alba ebenfalls ein Auge auf ihn geworfen hat. Alexia aber zieht ihn völlig in ihren dunklen Bann und in ein Netz aus Lügen. Als die drei sich auf eine europaweite Reise begeben, um berühmte Friedhöfe zu besuchen, wird sie von einem Unbekannten auf dem Londoner Friedhof Highgate ermordet. Erneut beginnt eine Odyssee aus Trauer und Schmerz für Chris, in der seine Mitschülerin Alba ein ruhender Pol zu sein scheint. Die beiden beginnen eine Affäre. Doch dann taucht der Geist von Alexia auf und fordert Rache. Die Hinweise verdichten sich, dass nicht sie in London ermordet wurde, sondern ihre angeblich längst verstorbene Zwillingsschwester Mirta. Der Junge verfolgt diese Spur und erfährt so, dass auch Alba ihre Geheimnisse hat.

Der Roman ist ein spannendes Jugendbuch, in einfacher Sprache geschrieben mit einem zügigen Handlungsablauf. Viele Szenen hätte man vielleicht vertiefen können, um weitere Spannung aufzubauen. Auf alle Fälle hält man hier eine unterhaltsame Lektüre in der Hand, die man auch älteren Lesern empfehlen kann.