Rezension

Ganz große Liebe!

Fairy Tale -

Fairy Tale
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover ist ein echter Eyecatcher, das mir sofort ins Auge gestochen ist und in das ich mich auf der Stelle verliebt habe. Außerdem passt es ausgesprochen gut zum Inhalt, was für mich immer ein großer Pluspunkt ist.
Stephen King hat einen ziemlich detailverliebten, etwas ausufernden, doch sehr flüssigen und bildgewaltigen Schreibstil, der es mir leicht gemacht hat, mich in diesem düsteren Märchen zu verlieren.

Zugegeben, die Seitenzahl hat mich anfangs etwas erschlagen, da ich die Befürchtung hatte, in der Geschichte nur sehr langsam voranzukommen. Als ich mich jedoch auf das Buch eingelassen habe - und damit meine ich richtig eingelassen - konnten es gar nicht genug Seiten sein.
Auf den ersten (ungefähr) dreihundert Seiten hatte ich die Gelegenheit dazu, unseren Protagonisten Charlie und sein Leben bis ins kleinste Detail kennenzulernen. Was langweilig und monoton hätte sein können, hat sich für mich allerdings als sehr interessant, intensiv und unterhaltsam herausgestellt.
King hat hier ganz wundervolle Charaktere zusammengeführt, die sich allesamt in mein Herz geschlichen haben. Da wäre zum einen der 17-jährige Charlie, der griesgrämige Einsiedler Mr Bowditch und dessen liebenswürdige Schäferhündin Radar (ich liebe diesen Hund!).
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Charlie, den ich mit seiner sympathischen Art auf Anhieb liebgewonnen habe. Vor allem die Szenen mit Mr Bowditch und Radar haben etwas ganz tief in mir berührt. Ihre Beziehung zueinander hat am Anfang noch ein wenig unbeholfen und distanziert gewirkt, entwickelte sich jedoch innerhalb weniger Seiten zu einer innigen Freundschaft, die mir in gewissen Situationen die Tränen in die Augen getrieben hat. Vor allem eine bestimmte Stelle (die, die das Buch gelesen haben, werden wissen, wovon ich rede) hat mir regelrecht das Herz gebrochen.
Am besten lässt sich das Buch wohl als eine Mischung aus Märchen, Horror und Fantasy beschreiben - eine gewagte Kombination, die nicht jedem Leser gefallen wird. Bei mir hingegen hat gerade diese ungewöhnliche Mischung einen Nerv getroffen. Ich habe jede einzelne Seite geliebt und gefühlt und wollte nicht, dass dieses Buch jemals endet.
Und auch wenn die Idee hinter dem Buch nicht völlig neu und innovativ ist, so hat mich King mit seiner Version auf ganzer Linie überzeugt.
Die Personen, die der Autor ins Leben gerufen hat, die magischen Wesen, die ungewöhnliche Magie und die Parallelwelt, die er erschaffen hat - all das hat in mir eine Faszination hervorgerufen, die ich nicht in Worte fassen kann.
Das fantastische und zugleich grausame Setting, das er hier geschaffen hat, hat mir das Gefühl gegeben, hautnah mit Charlie im Geschehen zu sein.
Fairy Tale bietet die komplette Palette an Emotionen und Themen wie Liebe, Trauer, Wut, Gewalt, Brutalität, Menschlichkeit, Güte, gruseligen Szenarien, fantastischen Kreaturen und vielem mehr. Das alles gepaart mit jeder Menge Spannung, unvorhergesehenen Wendungen, Action und einem genialen Setting.
Ich könnte hier noch viel mehr schreiben, belasse es aber dabei, dass dieses Buch ein klares Highlight für mich war. :)

Fazit:
"Fairy Tale" ist eine Geschichte, die sich in keine Schublade stecken lässt. Vermutlich wird dieses Buch nicht bei jedem Fan des Autors die gleiche Begeisterung hervorrufen, wie bei mir, was okay ist. Wer ausschweifende Erzählungen, detailverliebte Beschreibungen, grausame und magische Welten und Märchen liebt, dem kann ich "Fairy Tale" nur ans Herz legen.
5/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.