Rezension

Ganz nett

Robocalypse - Daniel H. Wilson

Robocalypse
von Daniel H. Wilson

Bewertet mit 3 Sternen

Die Menschheit steht am Abgrund und hat sich diesen selbst geschaufelt! Immer mehr Roboter mussten es sein. Als Haushaltshilfen, als Chauffeure, in der Fertigung… Und nun ist es so weit: Sie sind kalt. Sie sind überlegen. Sie werden zur tödlichen Gefahr. Es gibt nur eine Sache, die die Menschen retten könnte: Ihr Überlebenswille! Denn wer will schon gerne sterben?

“I-Robot” gesehen? Den “200 Jahre Mann” geliebt? So ging es jedenfalls mir und natürlich hatte ich deswegen rot blinkende Roboter im Kopf und einige wenige, die zu lieb waren, um zu widersprechen. Was würde mich also erwarten? Ich hatte keine Ahnung. Aber was ich nicht erwartete, war ein Buch, dass auch Interviews, Nacherzählungen und Tatsachenberichten besteht, die ein Fast-Soldat schreibt.

Am Anfang wohnen wir der Erschaffung der Hölle bei, aber im Grunde ist das Schlimmste schon gelaufen, denn der Soldat erzählt, wie es zu Stunde Null gekommen ist und später wie es danach weiter ging.

In fünf Teilen begeben wir uns immer tiefer in die Geschichte eines Krieges hinein, den ich mir nicht vorstellen möchte. Plötzlich greifen Automaten an, die uns eben noch den Kaffee gebracht haben. Wahrlos hassen sie den Menschen und lieben die Natur? Was für eine absurde Vorstellung!

Aber gerade, weil der Roman aus Teilen besteht und aufeinander zuläuft, blieb einiges blass und seltsam kühl. Zwar gibt es einen begrenzten und bestimmten Personenkreis, aber wie es ihnen wirklich geht, erfährt man selten. Dazu kommen die Sprünge an Orte und zwischen Zeiten, sodass es schwierig war eine Lesebeziehung aufzubauen.

Einige interessante Ansätze der Charaktere und vorhanden Geschichten sind deutlich zu erkennen und vorhanden, aber oft wurden sie nicht vertieft und dann links liegen gelassen. Was passiert danach oder in der Zwischenzeit mit ihnen?

Schade ist auch die Machart der Kapitel, die mit einem Zitat aus selbigen beginnen. So las ich also einige Sätze doppelt und manchmal empfand ich sie als schlecht gewählt.

Das Buch war im Endeffekt “ganz nett”, weil es keine simple “I-Robot” Geschichte war, und ließ sich flüssig lesen, da es wie oben genannt zu keiner Verschachtelung kommen konnte. Aber auf ein Wiedersehen mit Daniel H. Wilson würde ich nicht wetten.