Rezension

Robocalypse - Eine Spur der Zerstörung.

Robocalypse - Daniel H. Wilson

Robocalypse
von Daniel H. Wilson

Verstörend - faszinierend - Bedrohlich.

Visionen eines Weltkrieges zwischen Mensch und Maschine
bannt Daniel H.Wilson in ein 462 Seiten starkes Taschenbuch.

Der Beginn ist eigentlich das Ende. Erster Schauplatz ist ein abgelegener Ort im westlichen Alaska, am Rande der Ragnorac Intelligence Fields. Die restlichen Überlebenden der Brightboy Squad fördern zu Ende des Krieges zwischen Robotern und Menschen eine Black Box aus der Tiefe eines riesigen Kraters. Sie enthält Aufzeichnungen, die kontinuierlich Auskunft über die Jahre des Kampfes geben. Die Berichte sind ähnlich abgefasst wie Tagebucheintragungen, jeweils aus den Blickwinkeln verschiedener Personen, aber dennoch im Fortgang der Ereignisse ineinander verzahnt. Langsam steigert sich die Spannung des Lesers, der einen unheimlichen Prozess miterlebt. Er wird Zeuge, wie aus anfänglichen, vereinzelten Störfällen bei den menschengehorchenden Robotern agressive Vernichtungsschläge gegen die Rasse der Menschen werden, in einer nie dagewesenen , listigen Vielfalt, die nur von der hochgezüchteten Intelligenz einer Maschine mit Namen Archos entworfen worden sein kann. Von Archos weitergegeben über ein absolutes, weltweites Datennetz, erfasst diese grauenvolle Wandlung alle Roboter, die im "Akuma", einem Verband, vereinigt sind. Lediglich eine geringe Zahl von "Senshi", dem Menschen weiterhin getreue Robos oder einige humanoide Geschöpfe, wie die Freeborn Robos, entziehen sich dieser grauenhaften Umprogammierung. Archos' übermäßige, todbringende Intelligenz scheut jedoch nicht davor zurück, auch eine makabre Mixtur aus Mensch und Maschine zu konstruieren, um einen endgültigen Sieg davon zu tragen. Nur der Mut der Menschen ist nicht berechenbar für ihn und seine metallene Todesschwadron.

Die schonungslose, teilweise brutale Schilderung der Kampfhandlungen treibt dem Leser sicherlich die ein oder andere Gänshaut über den Rücken. Sie sorgt aber auch dafür, dass er sich der unheimlichen, visionären Situation so intensiv bewußt wird, dass er nur einen Gedanken haben kann: "Oh, Gott, lass es nie so weit kommen!"

Wilson hat ein tolles Buch geschrieben, hinreissend spannend, der absolute page runner.

 

Kommentare

Litis kommentierte am 08. April 2014 um 14:30

Kommt auf meine WL. :-)