Rezension

Gegensätze ziehen sich an.

Frau Ella - Florian Beckerhoff

Frau Ella
von Florian Beckerhoff

Bewertet mit 3.5 Sternen

~~Gegensätze ziehen sich an. So der Volksmund und man mag das glauben oder nicht.

In diesem Roman stimmt die Aussage auf jeden Fall, aber dazu später mehr. Frau Ella, 87jährig, liegt wegen einer Augenerkrankung  im Krankenhaus. Ihr Zimmer wird durch einen Wasserschaden unbewohnbar und so wird sie kurzerhand im Nachbarzimmer einquartiert. Dort trifft sie auf Sascha, 30 Jahr jung, der sich nach einem Fahrradunfall einer Augen-OP unterziehen musste.
Anfangs ist Sascha mehr als genervt von dieser auferzwungenen Nachbarschaft. Doch das soll sich schnell ändern, die Stimmung wie auch die Sympathie für einander steigen nach dem gemeinsamen und heimlichen Genuss eines Klosterfrau Melissengeist.
Und auf eine ganz besondere Art und Weise will Sascha Frau Ella auch unterstützen. In der Klinik versucht man ihr eine Augenoperation unter Vollnarkose als notwendig zu verkaufen, aber sie hat gehörige Zweifel daran. Und noch viel mehr ängstigt sie sich vor der Narkose ….
Sascha denkt nun nicht mehr viel, er handelt. Kurzerhand entführt er Frau Ella in seine eigene Wohnung und glaubt, dass dies nur für eine Nacht notwendig sein muss. Aber – alles kommt anders als geplant und so werden aus einer Nacht viele Tage und Nächte.
Sascha und Frau Ella gewöhnen sich nicht nur aneinander, sie lernen auch voneinander und beide haben das Gefühl, dass dieses Miteinander gut für den jeweils anderen ist und merken nur sehr sachte, dass es auch gut für sie selbst ist.

Frau Ella ist ein Buch, das einen an vielen Stellen anrührt, oft zum Schmunzeln und manchmal zum Lachen bringt. Es lässt einen aber auch neu über Alter und Alleinsein nachdenken. Und es beeindruckt einen durch die Freundschaft, die zwischen den beiden Protagonisten entsteht.
Leider fand ich es an manchen stellen aber auch ein wenig geschwätzig und langatmig, was das Lesevergnügen ein wenig einschränkte. Deshalb bekam es nicht die volle Punktzahl von mir, empfehlen kann ich es trotzdem.

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 16. März 2014 um 19:10

Habe schon einiges Gute zu diesem Buch gehört. Deine Kritik finde ich sehr einfühlsam. Ich bin weiter gespannt auf die eigene Lektüre.